MercadoLibre als eBay Lateinamerikas

Monopolartige Stellung bei Auktions- und Kleinanzeigenportalen

Der Konzern MercadoLibre mit Sitz in Montevideo in Uruguay dürfte außerhalb Lateinamerikas nur wenigen Menschen bekannt sein, in der Heimatregion handelt es sich dagegen um einen zentralen Akteur im E-Commerce. Ähnlich wie eBay betreibt die Aktiengesellschaft Portale für Auktionen und Kleinanzeigen, zugleich bietet sie einen Micropayment-Dienst. Mit einem jährlichen Umsatz von rund 21 Milliarden US-Dollar und etwa 84.000 Mitarbeitern kommt dem Unternehmen eine erhebliche ökonomische Bedeutung zu.

MercadoLibre im Aktienblog

eBay: Vorbild und Kooperationspartner

1999 gründete der damalige Standford-Student Marcos Galperín MercadoLibre und schuf damit einen lateinamerikanischen IT-Giganten. Der Argentinier besitzt heute ein geschätztes Vermögen von über 6 Milliarden US-Dollar, auch privat erwies sich die damalige Geschäftsidee als großer Erfolg. Das US-Unternehmen eBay diente hierbei als Vorbild, zwei Jahre nach der Gründung entwickelte sich auch eine enge Kooperation. eBay verkaufte das brasilianische Portal IBazar an MercadoLibre, im Gegenzug erhielten die US-Amerikaner rund 20 % der Anteile an MercadoLibre.

Auktionen, Kleinanzeigen und Micropayment

Den Großteil seiner Umsätze erwirtschaftet die Aktiengesellschaft mit Auktions- und Kleinanzeigenportalen. Diese Portale bietet das Unternehmen länderspezifisch und länderübergreifend an. Es konzentriert sich hierbei größtenteils auf das Hauptportal MercadoLibre, in Brasilien heißt dieses abweichend MercadoLivre.

Für einen relevanten Anteil an den Umsätzen sorgt auch die Zahlungsplattform MercadoPago, die bezüglich Funktionsweise an PayPal erinnert. Kunden von MercadoLibre können über diese Plattform Zahlungen und Käufe abwickeln.

Darüber hinaus handelt es sich um einen Dienstleister, der sich für finanzielle Transaktionen jedweder Art einsetzen lässt. Ob Auktionsportal oder Micropayment: In allen diesen Bereichen hat der Konzern aggressiv Mitbewerber aufgekauft und verfügt mittlerweile über eine monopolartige Stellung in Lateinamerika.