Reich in Rente

Albtraum Altersarmut

Wer sich allein auf die staatliche Altersvorsorge in Deutschland verlässt, sollte anfangen zu beten, reich einheiraten, mit einem Millionenerbe beglückt werden oder einen Hauptgewinn im Lotto landen. Wem diese Strategien nicht zusagen, braucht nicht zu verzweifeln. Es gibt eine Lösung, die leider viele Bürger zu Unrecht meiden.

Staatliche Renditekiller

Wer auf Riester, Rürup und Co. setzt, beruhigt sein Gewissen und zeigt, dass man sich der Notwendigkeit der finanziellen Vorsorge bewusst ist. Kompliment, aber das reicht bei weitem nicht! Die staatlich geförderten Anlageprodukte sind teuer, renditeschwach und viel zu kompliziert.

Gute Absichten, klägliches Scheitern

Die Politik mag gute Absichten verfolgt haben, versagt aber auf dem Gebiet der ökonomischen Bildung und finanziellen Eigenvorsorge seit Jahrzehnten. Lobbyismus, ideologische Träumereien und unbezahlbare Wahlversprechen sind der falsche Weg. Es ist eine Tragödie, die über viele fleißige und redliche Bürger hereinbricht, die sich auf den Staat verlassen haben.

Reiches Deutschland, arme Sparer

Griechen, Spanier und Franzosen haben mehr als doppelt so viel auf der hohen Kante. In Deutschland beträgt das Median Einkommen gerade einmal 51.000 Euro (Quelle: Wikipedia, Mittleres Vermögen). Natürlich kann man endlos darüber streiten, wie was berechnet wird, Fakt ist die zunehmende Altersarmut in Deutschland. Die kann man in der Statistik schön rechnen, aber nicht aus dem Alltag wegzaubern.

Eigenvorsorge so früh wie möglich

Geld ist immer knapp. Also verschieben sie es nicht auf später, sondern fangen sie sofort mit einem (kleinen) monatlichen Beitrag an. Der Zinseszinseffekt ist ein mächtiger Verbündeter. Wer zu lange mit dem Ansparen wartet, verliert den Anschluss.

Dank Zinseszinsen können aus dreistelligen monatlichen Beträgen nach Jahrzehnten sechs bis siebenstellige Summen heranwachsen. Dafür bedarf es keiner Zauberei, sondern Geduld und durchschnittliche Renditen um die sechs bis acht Prozent jährlich. Wo gibt es solche Renditen ohne Zockerei?

Bitte keine Angst vor Aktien!

Das predige ich nicht erst seit dem Zins-Anlagenotstand für Hardcore-Sparer, sondern seitdem ich mit dem Taschengeld erste Gehversuche mit japanischen Optionsscheinen in den 80er Jahren wagte. Bitte das Harakiri-Experiment nicht nachmachen! Investieren Sie nur in die besten Qualitätsaktien der Welt, sehen Sie zu, wie Dividendenrenditen von drei Prozent über die Jahre zu zehn, zwanzig oder mehr Prozent heranwachsen können.

BAT mit qualmenden Gewinnen

Abbildung oben: Qualmende Gewinne mit BAT. Langweiliges Geschäftsmodell, aber glückliche Aktionäre. Dividendenrendite aktuell über 4 Prozent. Da dürften selbst Hardcore-Sparer schwach werden. Auch für Nichtraucher geeignet.

Spekulieren? Ich doch nicht!

Nennen Sie mir einen Grund, warum man nicht von den Milliardengewinnen der besten Firmen profitieren sollte? Angst ist ein schlechter Ratgeber. Oft fehlt es an der Zeit und der Lust, sich der finanziellen Herausforderung zu stellen. Ein paar Börsenblätter zu lesen oder den allwissenden Experten an den Lippen zu hängen, ist keine Anlagestrategie. Da ist mehr Eigeninitiative und langjährige Praxis gefordert. Keine Meister ist vom Himmel gefallen.

Rat einholen ja, aber…

Holen Sie sich ehrlichen, überprüfbaren finanziellen Rat ein. Vertrauen ist gut, Kontrolle unverzichtbar. Machen Sie sich kundig, um die „Berater“ einschätzen zu können. Bleibt für Sie unter dem Strich genügend übrig, oder verdienen nur die anderen?

Die kostengünstige, bequeme Variante

Besparen Sie regelmäßig kostengünstige ETFs, die ein weltweites Aktienuniversum abbilden. Mischen Sie eventuell Regionen wie Europa, Amerika oder Asien mit bei, aber übertreiben Sie die Spezialisierungen nicht. Was braucht man dafür? Ein wenig Geld, Geduld und Disziplin. Überraschen Sie Ihre Kinder, Enkel und Nachbarn.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!

4 Kommentare
  1. Der Artikel zeigt auf jeden Fall einen guten Weg auf und da kann ich nur zustimmen. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man sich erstmal ein Grundwissen aneignet, um die Chancen und Risiken unterschiedlicher Finanzprodukte besser einschätzen zu können.

  2. Vielen Dank für den tollen Videotipp mit dem politischen Überraschungsgast, Herr Glisic!

  3. Hallo Herr Aschoff,

    ein sehr interessanter Artikel!
    Passend dazu habe ich vor einigen Wochen folgendes entdeckt. Ich hoffe sie kennen das noch nicht.
    https://www.youtube.com/watch?v=HLFk8uVFjo8

    Es lohnt sich auch die komplette Sendung anzusehen. Viel Spass dabei.
    Viele Grüsse aus der Schweiz
    Sasa Glisic