Die wahre Börsenblase

Renten oder Aktien?

Als hätten die Börsianer darauf gewartet: Am Montag [9.3.] startete die EZB das billionenschwere Kauf­progamm und der DAX hüpfte vor Freude. Vor ein paar Monaten ging die Angst vor der „8.000er“ um, heute notiert der DAX weit jenseits der 11.000er Marke! Wer hätte das gedacht?

Zu hoch, zu teuer!

So lautet der Tenor. Kein Wunder, aber lassen Sie sich davon nicht beirren. Deutsche Staatsanleihen haben ein 700er (!) KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis), während DAX-Aktien mit einem 15er KGV notieren.

KGV Renten versus DAX - wo ist wohl die wahre Börsenblase?

Deutsche Rentenpapiere mit „Rekord­bewertung“: Jenseits der 700er KGV Schallmauer! Habe ich etwas übersehen oder wo ist die wahre „Börsenblase“?

Das sind Bewertungen wie vor der schweren Börsenbaisse in den Jahren 2000 bis 2003 – nur diesmal mit anderem Vor­zeichen: Rentenpapiere sind überteuert! Eine überraschende Deflation / große Depression wäre beispiels­weise eine Erklärung dafür.

Korrekturen unvermeidlich

Natürlich wird es Korrekturen geben. Das ist so normal wie das Amen in der Kirche. Die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit („Aktien zu teuer“) und die Fakten anderer­seits laufen unübersehbar auseinander, wie Sie auf den beiden Charts erkennen können. Die folgende Grafik zeigt die Bewertungs zu Zeiten der Börsenbaisse 2000/03:

20er KGV statt 700er KGV bei deutschen Staatsanleihen

Quelle: Auszug aus den Investment Ideen vom 15.3.2015