Broadcom: Profiteur der Digitalisierung

Halbleiter für jeden Geschmack

Das Unternehmen Broadcom mit Sitz im kalifornischen San José bestimmte vor einigen Jahren die globalen Schlagzeilen: Damals untersagte der US-Präsident Donald Trump der Aktiengesellschaft, den Chiphersteller Qualcomm zu übernehmen. Broadcom hatte zu dieser Zeit seinen Firmensitz in Singapur, die Entscheidung der US-Regierung beeinflusste die weitere Entwicklung des Konzerns erheblich. Mit einem jährlichen Umsatz von über 27 Milliarden US-Dollar gehört er heute zu den wichtigsten Herstellern von IT-Hardware weltweit. Die Aktie des Unternehmens notiert in den Indizes NASDAQ 100 und S&P 500.

Broadcom der heimliche Chip-Riese

Anfänge als Abteilung von Hewlett-Packard

Die offizielle Gründung von Broadcom fand 2005 statt, die Wurzeln reichen aber bis ins Jahr 1961 zurück. Der Konzern Hewlett-Packard baute in den 1960ern eine eigene Abteilung zur Entwicklung von LEDs und LED-Displays auf. Später kümmerten sich die Spezialisten um Technik wie Maussensoren. 1999 erfolgte unter der Bezeichnung Agilent die Ausgliederung, 2005 übernahmen Investoren den Konzern und benannten ihn in Avago Technologies um. Die 37 Milliarden US-Dollar teure Übernahme des Konkurrenten Broadcom im Jahr 2015 war eine Zäsur in der Firmengeschichte und führte zum aktuellen Unternehmensnamen.

Zoff mit Donald Trump

Nach dem Zusammenschmelzen von Avago Technologies und Broadcom visierten die Konzernmanager rasch den nächsten Coup an: Für 117 Milliarden US-Dollar wollten sie den US-Chiphersteller Qualcomm aufkaufen. Allerdings erwies sich der damalige Firmensitz in Singapur als gravierendes Hindernis. Donald Trump warf Broadcom zu enge Verbindungen mit China und dem Smartphone-Produzenten Huawei vor, die Regierung untersagte den Aufkauf. Sie verwies auf Gefahren für die nationale Sicherheit. Dieses einschneidende Ereignis bewog die Firmenführung dazu, den Unternehmenssitz in die USA zurückzuverlagern.

16.000 Patente

Broadcom zeichnet sich in Produktkategorien wie FBAR-Filter für Handys und WLAN-Technik durch vielfältige Innovationen aus. Der Konzern verfügt über eine riesige Anzahl an Patenten – jedes Jahr kommen weitere dazu. Die Milliarden-Investitionen in die Forschung sowie Entwicklung sind das wirtschaftliche Fundament der Aktiengesellschaft, die ihre Anteilseigner mit steigenden Dividendenzahlungen am Erfolg beteiligt. Umsätze erzielt das Unternehmen unter anderem in Sektoren wie Wi-Fi, Bluetooth, GPS, Modems, HDD-Controller und Netzwerkprozessoren.