Sofina, Reha-Kliniken bis Start-ups
Seit 1898 investiert das belgische Unternehmen Sofina weltweit in vielfältige Branchen. Die Struktur des Portfolios hat sich im Laufe der Zeit verändert, das Prinzip ist dasselbe geblieben: Sofina betreibt keine eigenen Geschäfte, die Belgier konzentrieren sich auf Beteiligungen und die Bereitstellung von Kapital. Dadurch erklärt sich auch die geringe Mitarbeiteranzahl, für den Konzern arbeiten nur rund 80 Mitarbeiter. Diese Angestellten treffen Investmententscheidungen und verwalten die Beteiligungen.
Traditionsreiche Investmentgesellschaft
Ende des 19. Jahrhunderts beginnt die Geschichte dieses Konzerns – damals unter dem Firmennamen Société Financière de Transports et d’Entreprises Industrielles. Insbesondere mit Kapital aus den USA und Deutschland finanzierte die Beteiligungsgesellschaft Projekte in den Bereichen Transport, Energie und Industrie.
Sie ermöglichte unter anderem den Bau und Betrieb von Trambahnen, die Erzeugung von Strom und die Förderung von Öl. Seit 1955 prägt die belgische Industriellenfamilie Boël die Geschicke. Sie hält die Mehrheit an der Holdinggesellschaft, mit Harald Boël leitet ein Familienmitglied das Unternehmen.
Dreigleisige Investmentstrategie
Seit vielen Jahren setzt Sofina eine dreiteilige Strategie um. Erstens besitzt der Konzern an mehreren Aktiengesellschaften Minderheitsbeteiligungen, die er langfristig hält. Die Breite der Beteiligungen beeindruckt: Zum Portfolio gehören zum Beispiel der Lebensmittelhersteller Danone, das Meinungsforschungsinstitut Ipsos, der Gesundheitsdienstleister Orpea und der Satellitenbetreiber SES.
Zweitens beteiligen sich die Belgier direkt an Start-ups in unterschiedlichen Branchen. Drittens investiert Sofina in diverse Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds. Mit dieser Strategie realisiert Sofina eine breite Risikostreuung. Anleger freuen sich über kontinuierlich wachsende Dividenden. Erwähnung verdient zudem die hohe Eigenkapitalquote von über 90 %. Sofina ist Bestandteil des Bel20 als belgischem Leitindex.