Derivate mit Nebenwirkungen
Das US-Magazin Global Finance kürte ein deutsches Institut zur sichersten Bank der Welt in 2009. Wer hätte das gedacht? Angesichts unsicherer Zeiten erlebt das Thema Sicherheit eine Renaissance, auch wenn die ersten „Zockerexzesse“ mit hoch gehebelten Derivaten mich darin bestärken, dass sich bestimmte menschliche Verhaltensweisen nicht ändern.
Der jüngste Zusammenbruch der niederländischen Privatbank DSB dürfte nicht nur Fußballfans daran erinnert haben, dass die Auswirkungen der Finanzmarktkrise noch nicht ausgestanden sind. Ein Blick auf die Sicherheiten – vor allzu gierigen Renditeüberlegungen – ist unerlässlich.
Krisenbank KfW geadelt
Ausgerechnet die krisengeschüttelte Förderbank KfW wurde in den Stand der sichersten Bank der Welt erhoben. Nach über 8 Milliarden Verlust in den Anfängen der Finanzmarktkrise glänzte das Institut durch eine versehentliche Überweisung in Höhe von rund 300 Millionen Euro an die zusammengebrochene Investmentbank Lehman Brothers. Es versteht sich fast von selbst, dass die Bank im Island-Debakel mitmischte.
Wie ist so ein positives Urteil möglich? Einzig und allein die Bürgschaften durch unseren Staat führten zu dieser überraschenden Einschätzung. Ja liebe Leser, wir sind es, die mit unseren Steuergeldern die versenkten Milliarden ungefragt finanzieren. Ich hoffe, die Förderbank erinnert sich daran, wenn Sie einmal bei ihr einen Kredit beantragen.
In dem Beitrag „Das sind die sichersten Banken der Welt“ von Sebatian Jost in der Welt Online vom 17.10.2009 finden Sie eine aufschlussreiche Liste. Sie werden feststellen, dass die „führenden“ Institute nur durch Staatsgarantien Spitzenplätze belegen. Ein Armutszeugnis für den Geldadel. Warum musste es soweit kommen? Bleibt nur zu wünschen, dass in ferner Zukunft der Staat nicht Pleite geht.