In der Wochenendausgabe unserer Tages­zeitung stand in großen Lettern

Aktien­märkte vor Korrektur? Vermögensberater raten zur Vorsicht: Rallye könnte gefährlich werden.

Das sind wirklich ganz erstaunliche Erkenntnisse. War es jemals einfach an den Märkten?

Sieht man einmal von der allwissenden „wir-haben-es-gewusst-Fraktion“ ab, haben solche Schlagzeilen einen gewissen Unterhaltungswert, mehr nicht. In der Regel werden Themen aufgegriffen, die in aller Munde sind und ganz nebenbei die Auflage steigern. Was jeder glaubt und überall geschrieben steht, soll zu außergewöhnlichen Renditen führen? Ich bin da skeptisch.

Denken Sie an die bescheidene Trefferquote vieler Analysten. Dennoch ist ihr Rat begehrt. Ein Münzwurf „Kopf oder Zahl“ wäre die bessere Alternative. Aber letztendlich wird von Analysten, Experten und Instituten Unmögliches erwartet. Wer kann schon die Zukunft vorhersagen? Etwas mehr Bescheidenheit wäre angebracht.

Ich orientierte mich lieber an dem aktuellen Markt­geschehen. Wie pflegte schon der berühmte Jesse Livermore zu sagen:

Versuchen Sie nicht, die Entwicklung des Marktes vorweg­zunehmen – halten Sie sich einfach nur an die Zeichen des Marktes, an das, was er für Sie bereithält.

Fakt ist: Wir befinden uns in einer Aktienhausse, solange nicht das Gegenteil „bewiesen“ ist. Es würde mich nicht wundern, wenn wir in einigen Jahren auf die heutige Epoche zurückblicken und feststellen, dass nach den Verwerfungen der Finanzmarktkrise der Grundstein für eine neue wirtschaftliche Prosperität gelegt wurde. In Asien wächst ein „hungriges Wirtschaftspotential“ heran. Milliarden von Menschen streben nach einem besseren Lebensstandard. Deutsche Firmen profitieren schon jetzt durch milliardenschwere Aufträge aus Fernost. Lassen Sie sich nicht anstecken von den Dauerpessimisten, sondern ergreifen Sie die sich bietenden Chancen.