Letzte Chance für Dividendenjäger?

Anlagenotstand

Angesichts niedriger Zinsen erfreuen sich dividendenstarke Unternehmen einer zunehmenden Beliebtheit. Kein Wunder. Selbst der Kursanstieg seit April letzten Jahres hat daran kaum etwas geändert. Die Dividendenrenditen sind im historischen Vergleich attraktiv. Wo sonst bekommt man fünf, sechs oder gar sieben Prozent Ausschüttung avisiert?

Natürlich darf man das Kursrisiko und die finanzielle Ertragskraft des Unternehmens nicht außer Acht lassen. Deshalb sollten sich konservative Anleger auf gestandene Weltkonzerne mit bewährtem Geschäftsmodell konzentrieren.

Wie hoch ist der Anteil ausgeschütteter Dividenden im Verhältnis zum Unternehmensgewinn? Als Faustformel gilt eine Ausschüttungsquote von bis zu 60 Prozent als angemessen, um Reserven für schlechte Jahre bilden zu können. Bei Unternehmen, die regelmäßig mehr als den Jahresgewinn ausschütten, drohen in turbulenten Zeiten Dividendenausfälle. Man kann nur eine begrenzte Zeit mehr ausgeben als man erwirtschaftet. Wenn die Reserven aufgezehrt sind und die Einnahmen nicht sprudeln, wird es eng.

Neben einer gewissen Kursstabilität sollten attraktive Dividendentitel wenigstens folgende Kriterien erfüllen:

  • etablierter Big Player mit erfolgreichem Geschäftskonzept
  • aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik (nachweisbar seit Jahren!)
  • Reserven bei der jährlichen Ausschüttungsquote, um auch in schlechten Jahren eine Dividende zahlen zu können
  • Rendite mindestens 2% über einer vergleichbaren Bundesanleihe (mindestens vier bis fünf Prozent Dividendenrendite sollte es aktuell schon sein)

Nehmen Sie ihren Anlageberater in die Pflicht und achten Sie auf die genannten Kriterien. Lassen Sie sich ein Expose zusammenstellen oder entsprechende Studien aushändigen. Gerne würde ich ihnen welche zur Verfügung stellen oder Werte konkret benennen (so wie in meinen Börsendiensten), aber aus Gründen des Copyrights sind mir im Blog die Hände gebunden. Falls Ihr Berater Sie nicht mit gutem Research versorgen kann, sollten Sie über einen Wechsel nachdenken. Seien Sie versichert, aktuelle Studien gibt es genug.