Langsam spricht sich an der Wall Street herum, dass trotz der üblichen Schwarzmalerei in Old Europe einige Unternehmen überraschend gut verdienen. So wedelte in den letzten Tagen ausnahmsweise der Schwanz mit dem Hund. Die Wall Street ließ sich von Europa inspirieren.

Schlechte Vorgaben aus den USA beeindruckten unsere Börsen nicht. Im Gegenteil, der DAX zeigte sich abwärtsresistent. Der ungekrönte Exportweltmeister Deutschland zeigt mit Firmen wie Leoni oder VW, dass trotz der hiesigen politischen Rahmenbedingungen zumindest außerhalb unserer Grenzen prächtig verdient werden kann. Die Wall Street folgte den guten Nachrichten und legte die letzten Tage ein schönes Kursplus hin.

Nur ein Strohfeuer?

Aus Investorensicht befinden sich die westlichen Aktienmärkte immer noch in der Konsolidierung. Es bedarf eines starken Katalysators, um die Märkte daraus ausbrechen zu lassen. Die über Erwartung guten Unternehmenszahlen haben das Zeug dazu. Die Stimmung der Marktteilnehmer ist überwiegend zweifelnd bis pessimistisch, wenn man sich verschiedene Auswertungen anschaut. Laut AAII Investor Sentiment Survey liegt der Bullenanteil bei rund 32 Prozent, während die Bären auf 45 Prozent kommen. Die Unentschlossenen stellen die kleinste Gruppe mit knapp 28 Prozent. Erfahrungsgemäß nimmt die Bullenquote mit steigenden Kursen zu. Von daher wirkt das negative Sentiment eher kursstützend.

Was jetzt? Starke Trends mit Fundament!

Befeuert durch die überwiegend fundamental guten Daten wachsen die Chancen, dass den Märkten ein Ausbruch aus der mehrmonatigen Konsolidierung gelingt. Da ich kein Kursvorherseher bin, sondern Trendfolger, warte ich als Investor die Entscheidung des Marktes ab. Wer ungeduldig ist, sollte nach Einzelstorys Ausschau halten, wo positives Trendverhalten unterfüttert wird durch gute Unternehmenszahlen. Solche Top-Titel haben das Zeug, dem Markt davon zu laufen. Leoni macht es vor. Der Zug hat mächtig Fahrt aufgenommen (Hinweis auf möglichen Interessenkonflikt: die Aktie befindet sich seit über einem Jahr in meinem Musterdepot).

Leoni ist kein Einzelfall. Scannen Sie die Märkte nach starken Titeln mit bullischen Kursformationen. Dank der EDV geht das recht schnell. Haben Sie Kandidaten entdeckt, dann forschen Sie nach den fundamentalen Ursachen, die eine Neubewertung rechtfertigen. Finden Sie keine, seien Sie besonders vorsichtig! Dann könnte sich der Kursanstieg bald als heiße Luft herausstellen.