Der legendäre Value-Investor Warren Buffett wird von einer großen Anlegergemeinde auf Schritt und Tritt verfolgt. Kein Wunder, denn er hat trotz Börsenkrisen mit klugen Investments ein Milliardenvermögen angehäuft. Es lohnt sich, seinen Worten zu lauschen. Seine alljährlichen Statements zur Berkshire Hathaway Hauptversammlung sind Kult.

Natürlich darf man keine Geheimnisse erwarten, aber wer zwischen den Zeilen liest, findet nützliche Hinweise. Warum kauft Buffett eine der größten Eisenbahngesellschaften Amerikas? Noch dazu auf Kredit! Um den Kauf zu stemmen, hat er sich mit Milliarden verschuldet. Das klingt nicht nach einem Value-Investor. Aktien, noch dazu nur von einer Gesellschaft, auf Kredit?

Buffett scheint sich seiner Sache sicher zu sein. Wie geschickt er dabei vorgeht, hat er in der Vergangenheit mehrfach bewiesen. Die übernommene Eisenbahngesellschaft ist ein großer Player im Transportgeschäft. Waren und Rohstoffe jeglicher Art. Es ist nicht nur eine Wette auf die Konjunktur, sondern auch auf steigende Rohstoffpreise (mehr Provision bei der Beförderung) und die Bahn als unentbehrliches Transportmittel in Zeiten hoher Energiekosten. Höhere Rohstoffpreise feuern die Inflation an. Ein gutes Geschäft für Kreditnehmer, da die Schulden zukünftig weniger wert sind. Könnte das der Grund sein, warum Buffett das Geschäft mit einem so großen Kredit hinterlegt?

Auf seiner letzten Deutschlandtour hat er sowohl namenhafte wie auch weniger bekannte Firmen besucht. An dem Big Player Munich Re ist er seit zwei Jahren beteiligt. Laut Pflichtmitteilungen ist sein Anteil von drei Prozent auf zehn Prozent gewachsen. Ist da noch mehr drin? Glaubt man den Mitteilungen, soll die Münchner Rück bei Buffett keine große Rolle spielen. Was soll seine Presseabteilung auch sonst sagen?

 

Es wäre die nicht die erste Versicherung die er kauft. Versicherer spielen wegen des planbaren Cashflows eine tragende Rolle im Beteiligungsportfolio bei Bershire Hathaway. Warten wir es ab. Zumindest signalisiert der Aktienkursverlauf die letzten zwei Jahre keine Kaufpanik. Falls die Aktie ohne bedeutende Nachrichten ins Laufen kommt und selbst an schwächeren Börsentagen akkumuliert wird, sollte man ganz genau hinschauen.