Das edle Metall ist nicht zu bremsen. Gestern stand es so hoch wie noch nie. Heute fehlten nur ein paar Dollars, um einen neuen Rekord zu markieren. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten sorgt für Kursfantasie. Japan-Krise, Nordafrika-Konflikt, der Pleitegeier über staatliche (bzw. „stattliche“) Schuldenberge – und was kommt noch?
Betrachten Sie den Goldchart. Ein Bilderbuch-Trendverlauf. Schnurstracks von links unten nach rechts oben. Ein Traum für jeden Trend Follower.
So einfach wie es im Chart im Nachhinein erscheint, ist der Handel natürlich nicht. Es gab zwischendurch kräftige Rücksetzer, die einen locker ausstoppen konnten. Der Langfristchart mit monatlichen Kerzen glättet die wilden Schwankungen.
Starke Trends zeichnen sich durch gemeine Abschüttler aus, die jedes klassische Risikomanagement überfordern. Vor einer neuen, starken Aufwärtsbewegung kommt ein Rücksetzer, der Stop-Loss-Niveaus durchschlägt (deswegen Abschüttler).
Ausgerechnet aus der Heimat des US-Dollars bekommt Gold Unterstützung. Im US-Bundesstaat Utah befürwortet das Parlament Gold als offizielles Zahlungsmittel. Klingt wie ein alter Hut. Goldmünzen werden schon lange als Zahlungsmittel akzeptiert. Bemerkenswert ist jedoch das Bestreben, den tatsächlichen Materialwert anzusetzen, der dank der gestiegenen Edelmetallnotierung bei vielen Goldmünzen höher liegt als der Nennwert. Trauen die US-Politiker etwa ihrer eigenen Währung nicht mehr?