So mancher Anleger verfolgt kopfschüttelnd das Börsengeschehen. Die Märkte legen ein Tempo an den Tag, das schneller kaum sein könnte. Die Kurskerbe des Japan-Erdbebens wurde längst ausgebügelt. Der Leithammel Wall Street marschiert. Der DAX rennt. Bleibt es dabei?
Stolpersteine gibt es genug. Man muss nicht lange suchen. Die Prominentesten lauten:
- Europäische Schuldenkrise
- Drohende Verstrahlung Japans
- Nordafrikakonflikt
- Steigender Ölpreis als Konjunkturbremse
- Anziehende Zinsen
- Drohende Währungsturbulenzen
Die Liste ließe sich fortführen. Ich kann verstehen, wenn der „gesunde Menschenverstand“ von Investments in unsicheren Zeiten abrät. Nur, gab es jemals sichere Zeiten? Wer auf eine Welt ohne Probleme wartet, kommt nie zum Investieren.
Natürlich sollte man nicht einfach drauf los kaufen. Leider hilft allein der gesunde Menschenverstand an der Börse nicht weiter. Im Leben ein nützlicher Begleiter, an der Börse eher hinderlich. Märkte können „gegen den Verstand“ steigen oder fallen. Ein Regelwerk, das die psychologischen Schwächen der Marktakteure berücksichtigt, leistet wertvolle Dienste.
Befindet sich ein Markt im langfristigen Aufwärtstrend, sollte man seine Vorbehalte zurückstellen und im Zug mitfahren. Das ist akademisch zwar nicht sehr herausfordernd, aber emotional umso mehr. Nicht selten erfahren wir im Nachhinein die Gründe, warum der Zug rast.
Ein Grund für die flotte Zugfahrt dürfte die Rückendeckung der Märkte durch die Notenbanken und Regierungen sein. Jede Krise wird bekämpft durch Geldspritzen. Ob das so weiter gehen kann und wie es endet, darüber streiten sich die Experten. Kein Mensch kennt den Ausgang des größten Finanzexperiments seit dem 2. Weltkrieg. Grübeln Sie nicht lange, profitieren Sie von den Trends, solange sie halten.