Silber-Party
Das Gold des kleinen Mannes wie Silber gerne genannt wird, scheint mit zunehmender Popularität an Dynamik zu gewinnen. Mit Blick auf die gescheiterte Silberspekulation der Hunt-Brüder in den Siebzigern, befürchten einige Investoren ein Ende der Silberhausse. In den Achtzigern verbot die Börsenaufsicht an der COMEX weitere Käufe. Es durften nur noch vorhandene Long-Positionen gegen bestehende Short-Positionen ausgeglichen werden. Die Party war zu ende. Die Silberspekulation brach mit einem großen Knall zusammen.
Abbildung oben: Seit Oktober 2010 gibt Silber richtig Gas. Die jüngste Korrektur verläuft absolut im Rahmen.
Inflationsbereinigt sind wir heute weit von den damaligen Hochs entfernt. Solange sich die Obrigkeit mit einschneidenden Maßnahmen zurückhält, spricht vieles für eine ganz normale Korrektur. Das diese heftiger ausfällt, darf nicht verwundern. Silber ist in den letzten Monaten so schnell und so stark gestiegen wie noch nie zuvor in der laufenden Hausse. Entsprechend brutal fällt der Rücksetzer aus. Wo endet er?
Abbildung oben: Rund 170 Prozent Kursgewinn in der Spitze seit Mitte 2010. Kein Wunder, dass die Korrektur heftig ausfällt.
Ok, das weiß keiner. Fundamentale Überlegungen helfen jetzt wenig, da viele Emotionen unterwegs sind. Es bleiben nur Anhaltspunkte aus der Vergangenheit. Wie haben sich Anleger in ähnlichen Situationen verhalten? Betrachten Sie den folgenden Chart. Er gibt Hinweise auf Phasen der Übertreibung.
Abbildung oben: Im unteren Chartfenster wurde der Silberpreis ins Verhältnis gesetzt zum Gleitenden 200 Tage Durchschnitt. Phasen der Übertreibung (weit entfernt vom Gl. Durchschnitt) gipfelten in einem Peak und wurden korrigiert.
Ohne den Aufwärtstrend zu gefährden, könnte Silber in Richtung 30 USD fallen. Richtig Panik dürfte aufkommen bei Niveaus unter 28 USD. Aber soweit muss es nicht kommen. Spätestens bei 35/36 USD ist mit heftiger Gegenwehr der Bullen zu rechnen.
PS: Den Beitrag hatte ich Donnerstagvormittag verfaßt. Zum Abend hin brach Silber um 8 Prozent ein. Die erhöhten Marginanforderungen der Börsenaufsicht an der COMEX führen zu Zwangsliquidierungen. Es sieht so aus, als würden sich schneller als gedacht Tradingchancen ergeben.