Während Gold kontinuierlich steigt, neigen Goldminenaktien seit Anfang Mai zur Schwäche.
Abbildung oben: Gold im Vergleich zum Goldminenindex. Der untere Kursverlauf ist exemplarisch für die Schwäche der Goldminenaktien. Gold dagegen hält sich wacker.
Das Phänomen ist nicht neu. Solche Phasen hat es immer wieder gegeben. Die Divergenz löste sich in der Vergangenheit regelmäßig auf. Die Frage ist nur, fällt Gold oder sehen wir eine attraktive Nachkaufgelegenheit für Edelmetallaktien? Man kann fundamentale Gründe anführen – oder einfach die Entscheidung des Marktes abwarten. Das Schöne an Pivotpunkten ist, dass man nicht lange warten muss.
Abbildung: Der 1-Jahres-Chart mahnt zur Geduld
Zur Vorsicht mahnt der Blick auf den Jahres-Chart. Goldminenaktien sind bis Ende April immer vorausgelaufen. Nach jedem Rücksetzer auf Goldniveau ging es flott nach oben. Seit Mai nicht mehr. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, aber das Risiko eines Rücksetzers im Gold steigt. Verfolgt man die positive Stimmung, wäre das sicher eine Überraschung. Im Zeichen ausufernder Staatsschulden würden viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt.
Anders beim kleinen Bruder Silber. Dort hatte die Bombe eingeschlagen. Die US-Börsenaufsicht sorgte mit Kreditbeschränkungen am Terminmarkt für eine Marktbereinigung. Marktbereinigungen bieten – zumindest kurzfristig – Anlagechancen. Jetzt bleibt abzuwarten, ob der Markt sich fängt. Bisher haben wir nur eine Gegenreaktion auf den Kurssturz gesehen. Der Haussetrend wäre selbst bei einem Fall auf 30 USD je Unze intakt.
Abbildung: Silber mit kräftiger Korrektur. Nach der Party folgte der Kater. Gelingt die Bodenbildung?
Die obigen Überlegungen sind mit ein Grund dafür, warum ich aktuell unser Goldexposure nicht aufstocke, obwohl die kipplige Situation spekulativ reizvoll ist. Lieber warte ich die Entscheidung des Marktes ab und stocke zu etwas höheren Kursen auf.