Unser Börsentier macht keine halben Sachen. Erst im Sturzflug unter 5000, dann rasante Kehrtwende bis 6000! Wer kann da noch mithalten? Selbst Profis dürfte der Atem stocken. Da kommt unsere Frau Bundeskanzlerin aus Frankreich mit einem Päckchen unbekannten Inhaltes zurück – und die Börsen frohlocken. Was mag da wohl drin sein? Weihnachten steht vor der Tür!

Wie schlecht muss die Börsenstimmung sein, dass die „Katze im Sack“ gekauft wird. Spannend wird es, wenn das angekündigte Gesamtpaket präsentiert wird. Kann es überzeugen? Ist es die richtige Antwort auf die Lösung der dringendsten Probleme? Und für Anleger die mindestens genauso wichtige Frage, wie reagiert der Markt darauf?

Steigt die Börse munter weiter, selbst wenn das Gesamtpaket nicht überzeugen kann? Das wäre ein starkes Signal, dass sich die Anleger längst mit Schlimmerem abgefunden haben. Die Ignoranz gegenüber schlechten Nachrichten sehen wir seit ein paar Tagen. Weder die Gewinnwarnung der Deutschen Bank, die zahlreichen Bonitätsherabstufungen noch die Verstaatlichung der „notleidenden“ DEXIA, die übrigens vor wenigen Monaten den geheimnisumwitterten Banken-Stresstest bestanden hatte, konnten dem Markt etwas anhaben. Bemerkenswert. Das war vor dem Börseneinbruch ganz anders. Selbst hervorragende Unternehmenszahlen führten zu Abverkäufen.

Auch wenn die letzte Erholungsbewegung von Shorteindeckungen befeuert wurde, zeigt die Dynamik des Anstiegs, dass nur wenige Anleger bereit waren, Aktien zu niedrigen Kursen herzugeben. Zusammen mit dem geänderten Marktverhalten gegenüber schlechten Nachrichten sind das Anzeichen, die beachtet werden sollten. Natürlich macht eine Schwalbe keinen Sommer, aber vielleicht erfreut das avisierte Gesamtpaket die Börsianer, wenn es aufgeschnürt wird. Es hat das Zeug zu einem Pivotereignis, das das Anlegerverhalten kapitalkräftiger Investoren ändern kann. Wir werden sehen. Wünsche ein sonniges Wochenende!