Ich bin entsetzt. Je mehr Details über das Gesamtpaket durchsickern, desto enttäuschter bin ich. Nach anderthalb Jahren Schuldenkrise kommt nicht mehr dabei heraus? Den Schuldenschnitt Griechenlands mahnten führende Ökonomen letztes Jahr an. Die Planlosigkeit in der Politik hat das Leid des griechischen Volks vergrößert und die Hinhaltetaktik die Kosten für uns alle in die Höhe getrieben. Ende offen.

Das waren meine einleitenden Zeilen in der Börsenbriefausgabe vom letzten Sonntag, den 30. September 2011. Anscheinend ging es nicht nur mir so. Darin hieß es weiter:

Schaut man in die Regierungserklärung, da wimmelt es von Konjunktiven, butterweichen Formulierungen und unklaren Handlungsanweisungen. Wenn da nicht nachgebessert wird, heißt das für mich im Klartext: Es geht weiter wie bisher. Tanzt ein Staat aus der Reihe, bewerfen wir ihn mit Wattebäuschchen oder Milliarden aus dem gehebelten Rettungsfonds.

Ich hoffe, dass hinter den Kulissen ernsthaftere Rettungsmaßnahmen laufen und die öffentlichen Verlautbarungen nur als Beruhigungspille gedacht sind. Psychologie ist ein wichtiger Faktor, der bei der Krisenbewältigung nicht vernachlässigt werden darf. Aber auf Dauer reicht das nicht.

Quelle: Investment Ideen vom 30. September 2011

Fliegen jetzt die Wattebäuschchen?