Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen? Nach den Dinosauriern scheinen die letzten Anleger der Spezies Aktionär bald ausgestorben zu sein. Die neue Gattung sucht ihr Heil in Sparbüchern, Anleihen oder undurchsichtigen Derivaten mit wohlklingenden Versprechungen. Bedauerlich, aber nachvollziehbar nach den wilden Kursexzessen der letzten Jahre.
Trauriger Rekord
Ich finde es ist ein gutes Zeichen, dass Aktien kaum in den Wertpapierdepots vertreten sind. Gleichzeitig ist es ein trauriger Rekord, wenn eine Industrienation nicht am Produktivkapital der Volkswirtschaft beteiligt ist. Die zahlreichen Nicht-Aktionäre (inklusive der großen Kapitalsammelstellen) sind die Käufer von morgen. Dagegen dürfte bei einer Anlageform, die populär ist und die breite Unterstützung genießt, der Rahm längst abgeschöpft worden sein. Sind Aktien populär? Es lohnt sich dort zu graben, wo nicht alle Schürfer unterwegs sind.
Seien Sie auf der Hut
Deutsche Staatsanleihen, Festgelder und Sparbücher zu Niedrigzinsen sollten nur eine vorübergehende Wahl oder Beimischung sein – es sei denn Sie erwarten eine Deflation. Die Vergangenheit zeigt, dass echte Qualitätsaktien (bitte nicht mit den vermeintlich sicheren „Blue Chips“ verwechseln) stattliche Langfristrenditen ermöglichen. Die besten Traditionsunternehmen zahlen nicht nur Dividenden, sondern haben Kriege und Währungsreformen überstanden.
Nichts währt ewig
Gerne wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) als Vergleichsmaßstab herangezogen. Ein hohes gilt als teuer, ein niedriges als günstig. Natürlich ist das KGV nur eine Kennzahl neben vielen und sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, aber es zeigt sehr gut die Schere zwischen Aktien- und Rentenbewertung. Lassen Sie die Charts auf sich wirken. Deutsche Staatsanleihen sind hoch bewertet, während Aktien günstig erscheinen. Keiner kennt die Zukunft, aber kann es so weiterlaufen? Nichts währt ewig.