Vorsicht, Schrottimmobilie!

Die Angst vor Inflation, Schuldenkrise und Währungsreform ist ein gefundenes Fressen für skrupellose Geschäftemacher. Lassen Sie sich nicht von blumigen Versprechungen und Angstmacherei zu einem finanziellen Desaster verführen. Dazu gleich ein paar geldwerte Tipps.

Seien Sie auf der Hut!

Falls Sie glauben, das kann ihnen nicht passieren, seien Sie gewarnt! Psychologische Verkaufstricks haben schon so manchen kühlen Rechner in einem schwachen Moment übertölpelt. Wenn Sie sich mit dem Kauf einer Immobilie als Geldanlage beschäftigen, ziehen Sie unabhängige Experten hinzu.

Ruhig Blut

Treffen Sie die Kaufentscheidung ohne Zeitdruck ganz in Ruhe Zuhause. Ohne den Verkäufer. Besteht nur der leiseste Zweifel, Finger weg. Lieber kein Traumschloss, als ein finanzielles Fiasko ohne Ende. Die nächste bessere Investmentchance kommt bestimmt.

Alte Masche, neu verpackt

Das Thema Schrottimmobilie ist nicht neu und erlebt leider eine traurige Renaissance. Das zeigen Gespräche mit Insidern und betroffenen Anlegern. Schon in  den neunziger Jahren wurden überteuerte Immobilien von windigen Vertriebsunternehmen gutgläubigen Bürgern als Altersvorsorge aufgeschwatzt.

Was ist überhaupt eine „Schrottimmobilie“

Eine passende Definition findet sich im Leitfaden der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz in Berlin:

Seit Mitte der neunziger Jahre werden in Deutschland durch Vertriebsunternehmen zum Teil zu deutlich überhöhten Preisen Immobilien (sogenannte Schrottimmobilien) als Vermögensanlage oder Altersvorsorge verkauft. Bei diesen „Schrottimmobilien“ ist der Verkehrswert erheblich geringer als der vom Erwerber zur Finanzierung des Kaufs aufgenommene Kredit.

Was relativ nüchtern klingt, bedeutete für die betroffenen Anleger eine finanzielle und emotionale Tortur. Familien zerbrachen, Existenzen wurden zerstört. Bis heute haben sich viele nicht davon erholt.

Leitfaden mit Tipps

Natürlich gibt es keinen hundertprozentigen Schutz vor solchen Machenschaften, aber man sollte sich so gut wie möglich davor schützen. Gute Anregungen zum Erwerb von Immobilien gibt der im Internet veröffentlichte Leitfaden der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz in Berlin:

Darin werden Kriterien für eine erste Einschätzung, ob der Kauf einer nicht neu hergestellten Wohnung als Kapitalanlage (d.h. kein Neubau und keine Wohnung zur Eigennutzung) empfehlenswert oder zu riskant ist. Ich hoffe, der Leitfaden bleibt lange online für viele Ratsuchende.

Zu guter Letzt möchte ich hinzufügen, dass es in jeder Branche schwarze Schafe gibt, die es der Mehrheit der seriös arbeitenden Geschäftsleute schwer macht. Seien Sie kritisch. Trennen Sie die Spreu vom Weizen. Damit helfen Sie auch den ehrlich arbeitenden Geschäftsleuten.

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