Der Obama-Effekt?

Die kräftigen Kurseinschläge bei einzelnen US-Aktien haben sich zu einer Korrektur des Gesamtmarktes ausgeweitet. Interne Auswertungen zeigen, dass US-Großanleger auf der Netto-Verkäuferseite stehen. Solange es im Rahmen bleibt, ist das nicht dramatisch. Eine normale Korrektur eben, die mittelfristige Übertreibungen abbaut. Im späten Freitaghandel zeigte die Wall Street Widerstandskraft.

Wall Street korrigiert

Abbildung oben: Der Dow Jones im Rückwärtsgang

Nasdaq korrigiert

Abbildung oben: Die Technologiebörse bleibt nicht verschont.

Europa folgt

Wenn Amerika hustet, bleibt das nicht ohne Auswirkungen auf den Rest der Welt. Die europäischen Börsen zeigten sich zunächst unbeeindruckt von den Geschehnissen im Amerika. Jetzt schwappt die Korrektur über.

Europa korrigiert

Korrektur nicht auf Aktienmärkte beschränkt

Auffällig ist, dass andere Märkte betroffen sind. Nicht nur Aktien fallen, sondern Rohstoffe und europäische Immobilienaktien. Die Erholung bei den Goldminenaktien verpufft. Der „kollektive“ Rückgang ist ein weiteres Indiz für die Zurückhaltung der Großinvestoren.

Rohstoffe korrigieren

Abbildung oben: Rohstoffe

Europa Immobilienindex korrigiert

Abbildung oben: Europäischer Immobilienindex (Reits)

Was könnte der Grund dafür sein?

Wir werden nie alle Gründe erfahren. Millionen Anleger treffen Entscheidungen. Wer kennt da alle Beweggründe? Aber ein wichtiger Beweggrund der Großanleger dürfte die Wiederwahl Obamas sein. Die Märkte „mögen“ Obama nicht.

Demokaten sind Gift für die Märkte

So lautet eine Börsenweisheit. Ob sie wirklich stimmt oder nur emotional begründet ist, kann ich nicht beurteilen. Demokraten stehen für Regulierungsmaßnahmen und staatliche Kontrolle. Das fürchten die Märkte.

Sind die Ängste begründet?

Nein. Im politischen Alltag ist der Einfluss der Gesetzgebung auf die Märkte gering. Um es auf den Punkt zu bringen: Es liegt eine klassische Pattsituation vor. Stillstand in der politischen Arena.

Bleiben Sie gelassen

Wir sehen aktuell eine normale Korrektur der Übertreibung nach oben, die gepfeffert wird durch Befürchtungen der Großanleger. Bleibt es bei Emotionen, die nicht durch wirtschaftliche Fakten untermauert sind, bieten sich immer mehr Qualitätsaktien als Kaufgelegenheit an.

Emotionen kennen keine Grenzen

Es ist müßig darüber zu spekulieren, wann der ideale Kaufzeitpunkt gekommen ist – Emotionen (respektive Kurseinbrüche) kennen keine Grenzen. Sinnvoller ist es, fundamental einwandfreie Qualitätsaktien zu verfolgen, die korrigiert haben und sich schlechten Nachrichten gegenüber im Kursverhalten widerstandsfähig zeigen. Diese bevorzuge ich in der aktuellen Marktsituation, wenn Liquidität für Investitionen zur Verfügung steht.