O’Reilly Automotive – Ersatzteile für Autos

Vom kleinen Einzelhandelsgeschäft zum milliardenschweren Börsenkonzern

Seit Ende der 1990er dürften fast alle US-Amerikaner den Autoteilehändler O’Reilly Automotive kennen: Nach einer massiven Expansion bietet der Konzern sein breites Produktsortiment an allen möglichen Ersatzteilen überall in den USA an. Mittlerweile finden sich die Aktien in den beiden bedeutenden US-Indizes Nasdaq und S&P 500.

Existenzaufbau in hohem Alter: Firmengründer Charles Francis O’Reilly

Die Geschichte von O’Reilly Automotive beschreibt den amerikanischen Traum. Der Ersatzteilehändler Charles Francis O’Reilly verdiente viele Jahre lang als reisender Vertreter sein Geld, bis er in Springfield im Bundesstaat Missouri eine Festanstellung beim Unternehmen Link Motor Supply fand. Als die Firma den Standort schloss, entschied sich der bereits 72-jährige O’Reilly zusammen mit seinem ebenfalls dort beschäftigten Sohn für den Schritt in die Selbstständigkeit. Mit einem einzigen Laden in Springfield, in dem sie dreizehn Verkäufer anstellten, legten sie die Wurzeln für die spätere Aktiengesellschaft. Noch heute liegt der Hauptsitz des Konzerns in der Stadt in Missouri.

O'Reilly Automotive - des Autos guter Freund

Wachstum durch Aufkäufe: Dichtes Filialnetz in den USA

Enorme Umsatz- und Gewinnsteigerungen erzielte O’Reilly Automotive aber erst ab den späten 1990ern. Der Konzern kaufte einen Händler nach dem anderen auf und baute so seine Präsenz in den USA deutlich aus, nun zählt das Unternehmen bereits über 4000 Filialen. Zu den spektakulären Aufkäufen gehören unter anderem Hi/LO Auto Supply 1998 und Midwest Automotive Distributors 2005. Auch in den Folgejahren nutzte die Gesellschaft Übernahmemöglichkeiten. Ein Blick auf die Umsatzzahlen zeigt, wie stark sich die Expansionen in der Bilanz niederschlagen. Allein von 2008 bis 2012 stieg der Umsatz von 3,6 Milliarden auf 6,2 Milliarden US-Dollar. Eine zunehmende Bedeutung gewinnt zugleich der Handel über das Internet.

Florierender Markt dank unvermindert hoher Autonutzung in den Staaten

O’Reilly Automotive beschränkt sich auf den US-amerikanischen Markt. Diese Entscheidung hat sich bisher als vorteilhaft erwiesen, die Nachfrage nach Ersatzteilen für Autos entwickelt sich in den USA stabil nach oben. Die Bewohner besitzen überdurchschnittlich Fahrzeuge, für Händler stellen die USA ein El Dorado dar. Eine rückläufige Entwicklung auf dem Auto- und damit auch Ersatzteilemarkt erwartet auf absehbare Zeit kein Experte. Das Geschäft mit Autoteilen besticht durch den weiteren Vorzug, dass es bis zu einem gewissen Maße wirtschaftlichen Krisen trotzt. Von konjunkturellen Schwierigkeiten kann der Konzern sogar profitieren: Bei unsicheren Zukunftsaussichten verzichten viele US-Amerikaner auf einen Fahrzeugkauf und reparieren ihr altes Auto stattdessen mit Ersatzteilen von O’Reilly Automotive.

Weitere Informationen zum Unternehmen O’Reilly  und zur Aktie.