Maue Erträge
Beim Thema Fracking scheint die Fantasie der Anleger der Realität weit vorausgeeilt zu sein. Ölproduzenten, die in dem Bereich anteilsmäßig stark vertreten sind, glänzen durch hohe Abschreibungen. Entsprechend mau sehen die Unternehmenszahlen aus. Anbieter wie Devon oder Chesapeake Energy sind weit von ihrer Bestform entfernt. Chesapeake Energy versucht Beteiligungen im Milliardenumfang loszuwerden. Auch Devon, Anadarko und EV Energy wollen anscheinend ihre Projektbeteiligungen verkaufen.
Die Rechnung ohne den Wirt
Der Fracking-Boom hat sich selbst ein Bein gestellt. Durch die massive Ausweitung der Kapazität ist der Gaspreis extrem gefallen – und hat damit die Gewinngrundlage der Fracking-Unternehmen erodiert. Nach einer Marktbereinigung könnte sich ein Blick auf die überlebenden Platzhirsche lohnen.
Und die Zulieferer?
Während die genannten Ölförderer derzeit keine Ertragssicherheit bieten, sieht es besser aus bei den Zulieferern rund um die Ölförderung. Großkonzerne wie Schlumberger, Halliburton oder Baker Hughes können sowohl Ausrüstung für das Fracking wie auch das klassische Ölgeschäft verkaufen. Man kann den Bogen noch weiter ziehen. Linde zum Beispiel liefert das Chemie-Gemisch für eine Vielzahl von Fracking-Anlagen in den USA. Gemessen am Gesamtumsatz spielt das aber keine Rolle.
Keine Kracher
Die Suche nach vielversprechenden Fracking-Aktien verlief enttäuschend. Statt „Kracher“ fand ich leider nur schwache Umsätze, Abschreibungen und Gewinnrevisionen. Selbst die Zulieferer sind im Vergleich zu anderen Top-Aktien aktuell nicht die erste Wahl.