US-Supermarktkette – Profiteur des Öko-Trends
Ein weitverbreitetes Vorurteil besagt, dass sich US-Amerikaner größtenteils mit Fast Food ernähren. Filme wie „Supersize me“ scheinen diese Einschätzung zu bestätigen. Doch sie stimmt nicht, ansonsten würde das texanische Unternehmen Whole Foods nicht seit Jahren einen starken Anstieg beim Umsatz verzeichnen. Bei diesem Konzern handelt es sich im die größte Bio-Supermarktkette der USA, etwa 340 Filialen betreibt die Firma landesweit sowie in Großbritannien. Whole Foods hat mittlerweile eine so große wirtschaftliche Bedeutung erlangt, dass die Aktie in den beiden wichtigen Indizes S&P 500 und Nasdaq gelistet wird.
Die Vorreiter des neuen Gesundheitsbewusstseins
Wie in Europa legen auch in den USA immer mehr Verbraucher wert auf eine gesunde Ernährung. Diesen Markt bedient Whole Foods, hier erhalten Kunden ausschließlich natürliche Produkte ohne künstliche Zusatzstoffe. Insbesondere Lebensmittel können Besucher in den Filialen erwerben, darunter auch viele hochpreisige Spezialitäten wie Shrimps oder edle Gewürze. Darüber hinaus führt Whole Foods weitere Bio-Artikel, zum Beispiel im Bereich Kosmetik.
Der US-amerikanische Traum: Vom Einzelhandelsgeschäft zur milliardenschweren Aktiengesellschaft
Der amerikanische Traum ist keine Legende, das beweist die Geschichte von Whole Foods. Bereits 1980 eröffnete das Liebespaar John Mackey und Rene Lawson Hardy, damals 25 und 21 Jahre alt, ein kleines Geschäft im texanischen Austin, wo sich heute auch der Hauptsitz der Kette befindet. Als Startkapital liehen sie sich 45 000 US-Dollar von Verwandten und Freunden. Weil sie zwischenzeitliche ihre Wohnung nicht mehr bezahlen konnten, nächtigten sie sogar in ihrem Laden. Das Durchhalten in entbehrungsreichen Jahren lohnte sich, durch Kooperationen und Zukäufe entstand nach und nach ein finanzkräftiger Konzern. Die Entwicklung gründet zum einen in einer erstaunlichen Pionierleistung, in den 1980ern und 1990ern galten Bio-Lebensmittel noch als Randphänomen. Als der massive Trend zu diesen einsetzte, hatte Whole Foods bereits ein dichtes Filialnetz aufgebaut und profitierte damit von einem großen Vorsprung Mitbewerbern gegenüber. Zum anderen vermarktet der Konzern sein Konzept offensiv und zugleich transparent, so berichten Manager auf eigenen Blogs stets aktuell aus dem Firmeninneren.
Erfolgreiche Geschäfte trotz mehr Konkurrenz: Kluges Marketing der Texaner
Längst haben auch andere Supermärkte in den USA erkannt, dass sie mit Bio-Produkten Umsatz erzielen können und nehmen diese in das ansonsten konventionelle Sortiment auf. Während Whole Foods lange Zeit vielerorts den Markt als einzig relevanter Anbieter beherrschte, sieht sich der Konzern nun mit dieser Herausforderung konfrontiert. Die Gegenstrategie überzeugt, das lässt sich an den positiven Geschäftszahlen ablesen. So setzt Whole Foods nicht mehr allein auf große Filialen, sondern zeigt mit kleinen Läden in Unistädten und alternativen Stadtteilen Präsenz. Diese Geschäfte werfen überdurchschnittliche hohe Erträge ab. Zugleich hat der Konzern mit „365 Everyday Value“ eine kostengünstige Hausmarke entwickelt, um auch Verbraucher mit knappem Budget anzusprechen.
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