Pioniere bei der Digitalisierung in der Medizin
Der US-amerikanische Konzern Cerner entwickelt Software, die im Gesundheitswesen Anwendung findet. Mithilfe der Programme können Kliniken und andere medizinische Einrichtungen mit elektronischen Patientenakten arbeiten. Das Geschäft läuft zur Freude der Anteilseigner prächtig, das zeigt sich an den Beschäftigtenzahlen: Arbeiteten zur Jahrtausendwende noch rund 3.000 Menschen für Cerner, hat sich diese Zahl mittlerweile mehr als vervierfacht.
Mutige Gründung: Drei Kollegen legten den Baustein
Bis 1979 arbeiteten die drei Gründer Neal Patterson, Cliff Illig und Paul Gorup bei einem der bedeutendsten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften der USA, beim Konzern Arthur Andersen. Diesen sicheren und gut bezahlten Job gaben sie auf, um sich mit dem zuerst als PGI & Associates bezeichneten und wenige Jahre später zu Cerner umbenannten Unternehmen selbstständig zu machen. Sie vollführten damit einen waghalsigen Schritt: Es mangelte ihnen an Gewinn versprechenden Produkten und an einer Finanzierung für Investitionen. Beides änderte sich bald, 1982 brachten sie mit PathNet die erste Software auf den Markt. Zudem konnten sie insgesamt 1,5 Millionen US-Dollar an Wagniskapital einwerben.
Neal Patterson: CEO und Sportinvestor
Einer der drei Gründer, Neal Patterson, leitet Cerner bis heute als CEO. Für Furore sorgte er 2001 mit einer E-Mail an zahlreiche Manager, in denen er sie harsch der Faulheit beschuldigte. Irgendjemand veröffentlichte diesen Text auf der Webseite von Yahoo!, es folgten Turbulenzen an der Börse. Anleger glaubten, es gäbe innerhalb der Firma massive Verwerfungen und eine schlechte Arbeitskultur. Der Kurs brach zwischenzeitlich um über zwanzig Prozent ein, erholte sich jedoch schnell wieder. Aber nicht nur in seiner Eigenschaft als CEO macht Patterson von sich reden, sondern auch als Investor bei der lokalen Fußballmannschaft Sporting Kansas City. Das Team gehört zu den besten der USA, 2013 gewann es zum Beispiel den MLS Cup.
Mit diesen Produkten erzielt Cerner Milliarden-Umsätze
Cerner beschäftigt sich mit allen Facetten der Gesundheits-IT und steckt Milliarden an US-Dollar in die Forschung, um immer bessere Programme zu entwickeln und neuen Anforderungen gerecht zu werden. Mit drei Anwendungen verdienen die US-Amerikaner besonders viel Geld:
- Cerner Millenium: Diese Software ermöglicht es Kliniken, ihren Betrieb effizient zu organisieren. Das zentrale Informationssystem verhindert zum Beispiel Doppelbehandlungen und schlägt Behandlungspläne vor.
- Klinische Bildbearbeitung: Mit diesem Programm lassen sich sämtliche Dateien in die elektronische Patientenakte einpflegen, von eingescannten Dokumenten über Videos bis zu EKG-Daten.
- Medizingeräteanbindung: Dank dieser Technologie fließen Daten direkt von Geräten in das Informationssystem. Das erspart die manuelle Eingabe, durch die oftmals auch Fehler entstehen.
Neue Märkte locken
Insgesamt blickt Cerner in eine positive Zukunft. In älter werdenden Gesellschaften erhöht sich der Bedarf an medizinischen Behandlungen und damit auch an entsprechenden Programmen. Zudem kann das Unternehmen noch viele weitere Märkte erschließen. In zahlreichen Ländern führen Kliniken bisher noch Papier-Akten, die Digitalisierung steht noch an.
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Ich denke, dass gerade der Gesundheits-Sektor weiter positiv bleiben wird. Gerade die geburtenstarken Jahrgänge, welche in 15-20 Jahren in Rente gehen werden davon profitieren. Nicht nur die IT- sondern auch Altenheime oder REITs im Bereich Health Care sind sicherlich zukünftig weiter interessant.