Wärtsilä: Mehr als Schiffsmotoren und Kraftwerke

Große Marktanteile im Schiffs- und Energiemarkt

Der finnische Konzern Wärtsilä hat sich den Status als einer der wichtigsten Produzenten von Schiffsantrieben erarbeitet. Darüber hinaus engagiert sich der Konzern im Kraftwerkbau sowie in der Energieversorgung. Die Aktiengesellschaft mit Sitz in der Hauptstadt Helsinki wird im finnischen Aktienindex OMX 25 gelistet und dort der Maschinenbaubranche zugerechnet.

Vom Sägewerk zum Produzenten von Schiffsantrieben

Die Unternehmensgeschichte von Wärtsilä beginnt bereits im Jahr 1834, kurioserweise als Sägewerk. Diese Anfänge haben wenig mit der heutigen Geschäftstätigkeit zu tun. Erst ab den 1930ern entwickelte der Konzern Dieselmotoren für Schiffe und setzte damit die Grundlage für den rasanten Aufstieg. Durch geschicktes Management, etwa durch eine Anpassung der Produktpalette und strategische Kooperationen, führte die Aktiengesellschaft auch in der schweren Krise des Schiffsbaus in den 1980ern den Erfolgskurs fort.

Weltweit größtes Passagierschiff fährt dank Wärtsilä-Motor

Um auf ihre Leistungsfähigkeit beim Bau von Schiffsantrieben hinzuweisen, präsentieren die Finnen potenziellen Kunden stolz das Kreuzfahrtschiff „Oasis of the Seas“. Für die Motoren in diesem größten Passagierschiff der Erde zeichnet sich Wärtsilä verantwortlich. Insgesamt sechs Viertakt-Dieselmotoren treiben diesen Koloss an, der insgesamt über 8.000 Menschen fasst und 800 Millionen Euro kostete.

Wärtsilä beschränkt sich selbstverständlich nicht nur auf solche Prestigeprojekte: Die Dieselmotoren der Finnen finden sich auch in vielen kleineren Passagier-, Marine- und Containerschiffen. In jüngster Zeit widmet sich der Konzern vor allem der Frage, wie sich der Brennstoffverbrauch reduzieren lässt. Mit den 2011 vorgestellten Generation X-Motoren hat das Unternehmen einen wichtigen Fortschritt erzielt.

Öl, Gas, Stromproduktion: Wärtsilä mischt mit

Mit der Energieversorgung haben die Finnen ein weiteres Geschäftsfeld erschlossen, in dem sie mit zahlreichen Aktivitäten Geld verdienen. So fertigen sie Kraftwerke, ein Modell versorgt beispielsweise den Madrider Flughafen mit Strom. Auch den Trend zu erneuerbaren Energien hat der Konzern frühzeitig erkannt, allein in Italien stehen Biokraftstoff-Anlagen von Wärtsilä mit einer Gesamtleistung von über eintausend Megawatt.

In Osttimor betreibt das Unternehmen selbst ein konventionelles Kraftwerk mit Schweröl-Generatoren, die mit einer Leistung von 120 Megawatt der Stadt Dili mit 200.000 Einwohnern Strom liefern. Die Förderung und der Transport von Öl und Gas tragen ebenfalls zum Umsatz bei. Wärtsilä produziert hierfür Technologien wie Pumpen und bietet Dienstleistungen.

Hauptumsätze im Wachstumsmarkt Asien

Wärtsilä erwirtschaftet über vierzig Prozent der Umsätze, welche längst die Marke von vier Milliarden Euro jährlich übertreffen, im asiatischen Markt. Rund ein Viertel entfallen jeweils auf Europa und Amerika. Diese starke Präsenz in Asien begründet die positive Geschäftsentwicklung in den letzten Jahren. Die Finnen profitieren von dem überdurchschnittlich hohen Wachstum in Ländern wie China und Indien.

Weitere Informationen zum Unternehmen Wärtsilä und zur Aktie.