Im Dienste der Gesundheit
In immer mehr Staaten leiden öffentlich-rechtliche Krankenhäuser unter finanzieller Not und können deshalb nur noch ungenügende Leistungen anbieten. In die dadurch entstehende Lücke stoßen private Dienstleister. Zum einen zählen dazu Unternehmen, die nur ein Haus oder wenige Häuser aufbauen. Zum anderen haben sich große Konzerne wie die australische Aktiengesellschaft Ramsay Health Care gebildet, die in mehreren Ländern Krankenversorgung für meist privat versicherte Patienten organisieren.
Über 150 Krankenhäuser und Ambulanz-Zentren in fünf Staaten
1964 gründete Paul Ramsay in Sidney ein privates Krankenhaus für Psychiatrie. Aus dieser Einzelinvestition entstand nach und nach ein großer Konzern, der weltweit über 150 psychiatrische und allgemeinmedizinische Kliniken und Zentren für ambulante Behandlungen zu seinem Eigentum zählt. Ramsay Health Care gehören heute Einrichtungen im Heimatland Australien, in Großbritannien, Frankreich, Malaysia und Indonesien.
Größtenteils realisierte die Aktiengesellschaft diese Internationalisierung durch Aufkäufe und Beteiligungen. So übernahm der Konzern 2007 Capio UK und damit 22 Häuser in Großbritannien. In Frankreich startete Ramsay Health Care sein Engagement 2010: Zuerst sicherte sich das Unternehmen die Mehrheit an dem Dienstleister Group Proclif SAS, danach folgten weitere Investitionen. Inzwischen betreiben die Australier unter dem Label Ramsay Santé rund vierzig Standorte.
Die Geschäftsphilosophie: Möglichst gute Arbeits- und Versorgungsbedingungen
Ramsay Health Care rühmt sich dafür, in allen Häusern hohe Standards bei der Qualität und der Sicherheit einzuhalten und zugleich als beliebter Arbeitgeber für Mediziner und weiteres Fachpersonal zu gelten. Insgesamt verfolgt das Unternehmen nach eigenen Angaben eine umfassend nachhaltige Strategie, die soziale und ökologische Kriterien sowie das Konzept der „Guten Unternehmensführung“ einbezieht.
Letztes bedeutet zum Beispiel, dass die Konzernleitung den Verantwortlichen in den einzelnen Kliniken große Freiheiten lässt und sie nicht mit strikten finanziellen und organisatorischen Vorgaben beschränkt. Diese Ansprüche erfüllt die Aktiengesellschaft offenbar: 2012 und 2013 nahmen die Organisatoren des bedeutenden Nachhaltigskeitsindex The Global 100 Index die Australier in ihre Liste auf.
Paul Ramsay: Umtriebiger Gründer
Seit nunmehr über fünfzig Jahre führt Paul Ramsay das Unternehmen. Nebenher hat er zahlreiche weitere wirtschaftliche und gesellschaftliche Aktivitäten entfaltet. So investierte er in die Medienbranche und übernahm bei der Prime Media Group eine leitende Funktion. Auch beim Fußballverein Sydney FC fungierte er zwischenzeitlich in einer verantwortlichen Position. Mit seiner Stiftung Ramsay Youth Services fördert er mit verschiedenen Aktionen die australische Jugend. Darüber hinaus sorgt er regelmäßig mit großen Spenden für Aufsehen, etwa für die Kevin Spacey Foundation.
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