Clorox, der kalifornische Putzteufel

Mehr als nur ein berühmtes Bleichmittel

Im Jahr 2013 konnte der Aktienkonzern Clorox mit Sitz im kalifornischen Oakland einhundertjähriges Jubiläum feiern, die Mitarbeiter und Aktionäre blickten zu diesem Anlass auf eine erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück. Während dieser Zeit konnte der Konzern mehrere etablierte Marken für den Haushaltsbereich entwickeln. An erster Stelle steht das weltweit namhafte Bleichmittel Clorox.

Vom Reinigungsmittel bis zum Lippenstift

Insbesondere bei Reinigungsmitteln besitzt Clorox auf dem heimischen Markt eine führende Stellung. Neben dem global vertriebenen Bleichmittel verkauft der Konzern dort zum Beispiel unter den Marken S.O.S. und Formula 409 verschiedene Reinigungsprodukte, die etwa der Säuberung von Geschirr, von Böden und Sanitäreinrichtungen dienen. Unter dem Logo green works bietet Clorox auch ökologische Varianten an.

Zudem produziert das Unternehmen Lösungen für die professionelle Anwendung, unter anderem für Kliniken. Nach und nach hat sich die Gesellschaft immer mehr Geschäftsfelder rundum den Haushalt erschlossen: So erwirtschaftet sie Umsätze mit Wasserfiltersystemen der Marke Brita, mit Grillkohle der Marke Kingsford, mit Grillsaucen und -marinaden der Marke KC Masterpiece und mit Pflegeprodukten der Marke Burt’s Bees.

Probepäckchen verhelfen zum Erfolg

Bei der Gründung 1913 konzentrierte sich das Unternehmen ausschließlich auf Bleichmittel: Fünf Geschäftsleute investierten jeweils 100 US-Dollar und legten damit den Grundstein für die erste Bleichmittel-Fabrik der USA. Der damals noch unter dem Namen Electro-Alkaline Company firmierende Konzern steuerte aber rasch auf die Insolvenz zu. Die Verantwortlichen kannten sich mit der Produktion von Bleichmittel aus, es mangelte aber einem klugen Marketingkonzept.

Die Rettung kam 1916 mit William Murray und seiner Frau Anne. Beide investierten früh in die Firma und fürchteten den Verlust ihrer Einlage. William fungierte fortan als Manager, die durchschlagenden Ideen stammten aber von Anne. Sie setzte sich für ein milderes Mittel ein, welches sich auch im Haushalt anwenden ließ. Davon verteilte sie im familieneigenen Lebensmittelgeschäft Probepäckchen, der geschäftliche Durchbruch.

Fast in Procter & Gamble aufgegangen

Bereits 1928 wagte das Unternehmen den Gang an die Börse und änderte zugleich den Namen in Clorox Chemical Company. Heute zählt es zum Index S&P 500. Diesen anhaltenden Status als eigenständiger Konzern verdankt Clorox dem Handeln der Federal Trade Commission, der US-amerikanischen Wettbewerbsbehörde.

Der Konkurrent Procter & Gamble hatte 1957 mit Einverständnis der Besitzer Clorox erworben, die Behörde prognostizierte aber eine gefährliche Monopolstellung auf dem Haushaltswarenmarkt und sprach sich dagegen aus. Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit, am Ende musste der Oberste Gerichtshof entscheiden. Er gab der Wettbewerbsbehörde Recht, der Verkauf musste rückgängig gemacht werden.

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