Airgas gibt Gas

US-Gigant für Industriegase

Airgas mit Hauptsitz in Radnor Township im Bundesstaat Pennsylvania gehört zu den einflussreichsten Spezialgas-Anbietern der USA. Der Konzern beliefert Unternehmen und Privatkunden mit vielfältigen Gasarten, zum Beispiel mit Industriegas oder mit medizinisch nutzbarem Gas. Darüber hinaus tragen diverse Zubehörartikel zum Umsatz von über fünf Milliarden US-Dollar im Jahr bei. Angesichts der hohen Umsätze und des großen Börsenwerts notiert die 1982 gegründete Firma mittlerweile im US-Index S&P500.

Milliarden-Umsätze mit Industriegasen

Airgas betreibt vornehmlich in den USA ein dicht geknüpftes Verteilernetz für diverse Industrie- und andere Spezialgase. Das Unternehmen verfügt über mehr als 1.000 Vertriebsstandorte, darunter Einzelhandelsgeschäfte und Verteilzentren für Gewerbekunden. Der Geschäftserfolg der US-Amerikaner erklärt sich wesentlich mit der großen Bandbreite an Gasprodukten: Airgas produziert Gase für eine Vielzahl an industriellen, medizinischen und privaten Anwendungen. Zugleich verkauft die Gesellschaft Produkte, die sich nicht im gasförmigen Zustand befinden. Dazu gehören Trockeneis und flüssiges Kohlendioxid.

Von Sicherheitsanzügen bis Feuerlöscher

Ein Blick in den Online-Shop von Airgas zeigt, dass der Konzern auch mit zahlreichen anderen Produkten Geld verdient. So verkauft er Sicherheitsartikel, darunter Schutzanzüge, spezielle Handschuhe, Kopf- und Hörschutz. Im Sortiment finden sich auch technische Geräte wie Schweißausrüstungen und Messstationen, mit denen sich der Gasfluss überwachen lässt. Zusätzlich vertreibt Airgas Erste-Hilfe-Pakete und Feuerlöscher. Diese Beispiele belegen, dass das Unternehmen nicht nur gewerbliche Kunden anspricht. Viele Produkte eignen sich auch für Privatpersonen.

Übernahmeschlacht mit Air Products

Die Geschichte von Airgas hat wenig Spektakuläres zu bieten. Das Unternehmen befindet sich weitgehend in wirtschaftlich ruhigem Fahrwasser, die Umsätze steigen kontinuierlich. Nur gesamtwirtschaftliche Krisen wie die US-Bankenkrise haben für kurzzeitige Rückschläge gesorgt, von denen sich die Gesellschaft aber rasch wieder erholen konnte.

In den Jahren 2010 und 2011 schaffte es Airgas aber monatelang in die Schlagzeilen der Wirtschaftsnachrichten, Aktionäre beobachten gespannt eine Übernahmeschlacht. Konkurrent Air Products wollte Airgas aufkaufen und offerierte 70 US-Dollar je Aktie. Das Management von Airgas wies die Offerte zurück und benannte mindestens 78 US-Dollar als fairen Wert. Aufgrund der eingeleiteten Abwehrmaßnahmen kam es zu einer juristischen Auseinandersetzung, die Airgas gewann. Darauf hin stellte der Konkurrent die Übernahmebemühungen ein. Für die Anteilseigner erwies sich das als vorteilhafter Ausgang, in den Folgejahren notierte der Börsenkurs deutlich über den angebotenen 70 US-Dollar.

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