Der Vorhersage-Wahnsinn

Heiße Luft in teuren Anzügen

Jedes Jahr das gleiche Spektakel: Wo wird der DAX oder Was-auch-immer am Jahresende stehen? Obwohl wir Menschen nicht die Fähigkeit haben, die Märkte vorherzusagen, bleibt das beliebte Ratespiel ein Dauerbrenner. Kein Wunder. Wir Menschen wollen wissen wo es lang geht. Unsicherheit zählt nicht. So schenken wir den Vorhersagen Glauben, egal wie oft die Experten daneben liegen.

Lieber Runen werfen?

Solange es um nichts geht, ist es Zeitvertreib. Medien, Bankhäuser und Hellseher beteiligen sich an dem munteren Treiben. Wer das Ganze für bare Münze nimmt, riskiert Haus und Hof. Nur weil jemand Anzug und Krawatte trägt, eventuell einen Doktortitel besitzt und unschlagbare Argumente vorträgt, soll die Zukunft kennen?

Profis sind auch nur Menschen

Tatsache ist: Die wenigsten Fondsmanager schlagen den Markt. Wie ist das möglich, wo jene auf ein Heer von Fachleuten zurückgreifen können? Denken Sie in Ruhe darüber nach. Handeln Sie die Gegenwart. Das ist schon schwer genug. Gehen Sie mit dem Trend. Versuchen Sie nicht vorherzusagen, wann er bricht. Es reicht, auf der richtigen Seite zu stehen.

Nicht alles ist Entertainment

Gut gemachte Prognosen im Sinne von wenn-dann-Überlegungen können helfen, sofern die Annahmen bekannt sind. Ein ständiger Abgleich mit der Realität ist unverzichtbar. Planen Sie den Irrtum mit ein. Wahrscheinlichkeitsüberlegungen sind keine Vorhersagen, sondern ein grober Rahmen zum Durchhangeln.

Keiner weiß mehr als Sie

Zumindest was die Zukunft angeht. Wenn Ihnen wieder jemand die Zukunft vorhersagen will, tauschen Sie seinen Doktorhut gegen einen Zauberhut und stellen Sie sich den Experten in Bermudashorts, weißen Tennissocken und Badelatschen vor. Das hilft in den meisten Fällen.