Alexion Pharmaceuticals: Forschung macht sich bezahlt

Wertvolle Medikamente zur Behandlung seltener Krankheiten

Das US-amerikanische Unternehmen Alexion Pharmaceuticals hat sich auf wenige biopharmazeutische Therapien spezialisiert. Das Geschäftskonzept lässt sich prägnant zusammenfassen: Die in Ceshire, Connecticut, ansässige Firma investiert hohe Summen in Forschung, um dadurch Behandlungsmethoden für seltene Krankheiten zu entwickeln.

Mit dieser Strategie erwirtschaftet das Unternehmen hohe Gewinne, da sie medizinische Lösungen konkurrenzlos und damit hochpreisig anbieten kann. Deshalb erwirtschaftet die im NASDAQ-100 notierte Gesellschaft mit einer überschaubaren Produktpalette und bei vergleichsweise wenig Patienten mittlerweile einen Jahresumsatz von über 1,5 Milliarden US-Dollar.

Medizin-Professor gründete 1992 Unternehmen

Alexion Pharmaceuticals beweist, dass Wissenschaftler auch als Unternehmer reüssieren können. Zu den Gründern der Firma zählt Leonard Bell, der heute in verantwortlicher Position im Konzern fungiert. Leonard Bell lehrte an der berühmten Yale University School of Medicine als Professor für Innere Medizin und Pathologie, auch seit der Gründung seines Konzerns setzt er diese wissenschaftliche Tätigkeit als Teilzeit-Professor fort.

Spezielle biopharmazeutische Therapien

Den Umsatz tätigt die US-amerikanische Gesellschaft ausschließlich mit sogenannten Orphan-Arzneimitteln. Dieser Fachbegriff beschreibt Medikamente, die bei sehr seltenen Krankheiten zum Einsatz kommen. So vertreibt die Firma unter dem Handelsnamen Soliris den monoklonalen Antikörper Ekulizumab, mit dem sich paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie behandeln lässt. Unter dieser auf einer Genmutation basierenden Erkrankung leiden nur rund 16 Menschen pro eine Million Menschen.

Mit massiven Forschungsinvestitionen versucht Alexion Pharmaceuticals, sich weitere solche Märkte zu erschließen. Teilweise kauft das Unternehmen dafür auch andere Firmen auf, die bereits Produktkandidaten für bestimmte Krankheiten entwickelt haben. 2011 übernahmen die US-Amerikaner zum Beispiel den kanadischen Betrieb Enobia Pharma, der ein Arzneimittel gegen Hypophosphatasie konzipiert hat.

400.000 Euro für Jahrestherapie

Erreicht die Aktiengesellschaft für solche Innovationen eine Zulassung, locken erhebliche Einnahmen. Das zeigt das Beispiel Ekulizumab: Eine Jahrestherapie kostet etwa 400.000 Euro, damit stellt es eines der teuersten Medikamente der Welt dar.

Patienten in mehr als 50 Ländern

Alexion Pharmaceuticals vermarktet seine Orphan-Arzneimittel professionell in allen relevanten Märkten, dazu gehören insbesondere Industriestaaten mit finanzkräftigen Krankenversicherungen. Diese Vermarktung und örtliche Beratung realisieren die US-Amerikaner mit zahlreichen regionalen Niederlassungen. Für den deutschen Markt hat der Konzern beispielsweise in München eine Niederlassung eröffnet.

Rasante wirtschaftliche Entwicklung

Die ökonomischen Kennzahlen der vergangenen Jahre beeindrucken. 2007 mussten sich die Aktionäre noch mit einem Jahresumsatz von rund 70 Millionen US-Dollar begnügen, nun liegt er über 1,5 Milliarden US-Dollar. Zugleich wandelten sich Jahresverluste in ansprechende Gewinne von mehreren Hundert Millionen US-Dollar.

Zeitigt der Konzern mit seinen Produkten weiterhin Erfolge, dürfte sich das Wachstum in hohem Tempo fortsetzen. Allerdings besteht auch ein Risiko: Führen kostspielige Forschungen zu keinen brauchbaren Ergebnissen, drohen wirtschaftliche Rückschläge. Dieses Risiko gehen alle biopharmazeutischen Unternehmen ein, die sich auf Medikamente für seltene Krankheiten konzentrieren.

Weitere Informationen zum Unternehmen Alexion und zur Aktie.

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