Geberit: Sanitäranlagenbau ohne Griff ins Klo

Weltweit komfortabel pinkeln

Der Schweizer Sanitärtechnikkonzern Geberit, ansässig im eidgenössischen Rapperswil-Jona, versorgt mit seinen über 12.000 Beschäftigten fast die gesamte Welt mit WC-Schüsseln und Pissoirs. Unter der Führung vom Christian Buhl, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Albert M. Baehny, Präsident des Verwaltungsrates, stellt die Geberit AG eine feste Größe im Swiss Market Index (SMI) der 20 wichtigsten Unternehmen an der Schweizer Börse dar.

Vom ersten Holzspülkasten zur Börsengröße

Als Gründer Caspar Melchior Albert Gebert 1874 das Unternehmen startete und 1900 seinen ersten Holzspülkasten baute, ahnte noch niemand etwas von der späteren Entwicklung zu einem Börsengiganten. Gerade in der Schweiz ist ein Sanitärtechnikkonzern im wichtigsten Aktienindex ein Phänomen, beherrschen doch im Allgemeinen eher Firmen aus dem Finanzsektor, aus der Pharmabranche oder der Großchemie den Index.

Geberit kein Griff ins Klo und weltweit gute Geschäfte

Hightech-WCs

Die Innovationen folgten bei dem seit 1955 unter dem Namen Geberit operierenden Unternehmen jedoch rasant. Die Verwendung von Keramik-WCs, der erste Plastik-Spülkasten und die Entwicklung des ersten Dusch-WCs sind nur einige der Neuerungen in der Firmengeschichte.

Überall gute „Geschäfte“

Nach dem Verkauf des Unternehmens an den Investor Doughty Hanson & Co aus Großbritannien im Jahre 1997 gelang zwei Jahre später der Börsengang, bevor der Konzern 2012 in den SMI aufgenommen wurde. Nach dem Gang an die Börse unternahm das Unternehmen mehrere Akquisitionen. Hierbei ist die Übernahme des finnischen Konkurrenten Sanitec im Jahre 2015 die aktuellste und prominenteste. Geberit agiert global, betreibt 17 Produktionsstandorte und beschäftigt Mitarbeiter in 42 Ländern.

Hochpreisige Pissoirs als Verkaufsschlager

Einer der Erfolgsfaktoren für die fast durchweg hohe Profitabilität der Geberit AG ist der sehr gute Ruf der Firma im Sanitärmarkt, der große Preisgestaltungsmöglichkeiten zulässt: Geberit-Sanitäranlagen erzielen mit die höchsten Preise im Markt. Die Tendenz ist durch Preiserhöhungen weiter steigend.

Klempnerwettbewerbe

Trotz ausschließlichen Großhandelvertriebs achtet Geberit sehr auf die Ansprüche des Kundensegments der Installateure und Klempner, etwa durch das Angebot von verlässlichen und einfach zu installierenden Rohrleitungssystemen. Der Konzern lädt zudem jährlich die Installateure zu mehrtägigen Weiterbildungsveranstaltungen ein. Ebenso gehört ein internationaler Installateurswettbewerb namens „Geberit Challenge“ mitsamt Prämierungen der Besten zum Programm der Firma.

Wachstum und Übernahmen

Während zahlreiche ehemalige SMI-Firmen aus dem Index ausschieden, hält sich die Geberit AG bislang erfolgreich. Während etwa der Anlagenbauer Sulzer und Großchemiekonzerne wie Ciba oder Clariant wegen teurer Übernahmen und fehlenden innovativen Impulsen aus dem Index ausschieden, setzt Geberit meist auf organisches Wachstum. Selbst die kostspielige Übernahme von Sanitec für umgerechnet rund 1,06 Milliarden Euro, die anfangs noch zu großen Gewinneinbußen der Geberit AG führte, hat der Konzern inzwischen gut verarbeitet.

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