CSL – keine Chance für die Grippe

Commonwealth Serum Laboratories

Der australische Konzern CSL mit Sitz in Melbourne existiert seit 1916, seine Geschichte fällt mit einer Besonderheit auf: Er war über viele Jahrzehnte eines der wenigen Pharmaunternehmen in einer Marktwirtschaft, das dem Staat gehörte. Erst 1994 erfolgte die Privatisierung. Die Aktiengesellschaft zählt zum Leitindex S&P/ASX 50-Index, welcher die fünfzig größten börsennotierten Firmen Australiens listet. Die Bezeichnung CSL steht für Commonwealth Serum Laboratories.

Grippe-Impfstoffe weltweit

Ab der Gründung widmete sich das Unternehmen der Entwicklung und der Produktion von Impfstoffen. Darin lag auch ein wesentlicher Grund, dass der Staat die Firma betrieb: Er wollte die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Impfstoffen sicherstellen.

Heute organisiert CSL dieses Geschäftsfeld im Konzernbereich Seqirus. Vor allem mit Impfstoffen gegen die saisonale Grippe verdienen die Australier Geld, sie verkaufen diese in über zwanzig Staaten. Die Herausforderung besteht in den sich ständig ändernden Erregern. Die Experten müssen die jeweiligen Impfstoffe innerhalb weniger Monate anpassen und in großen Mengen zur Verfügung stellen.

Plasmaprodukte mit deutschen Wurzeln

Als CSL Behring bietet das Unternehmen vielfältige plasmabasierte Medikamente, mit denen sich schwere Erkrankungen bekämpfen lassen. Die Produkte wirken in Gebieten wie Wundheilung, Gerinnungsstörungen und Immundefekte, insgesamt umfasst das Sortiment mittlerweile dreißig Arzneimittel. Der Name geht auf den deutschen Konzern Aventis Behring zurück, den CSL 2004 übernommen hatte. Forschung und Produktion verteilen sich auf mehrere globale Standorte, der größte Standort findet sich in Marburg am Ort der ehemaligen Behringwerke.

CSL - Commonwealth Serum Laboratories

Wachstumsträchtiger Markt

Der Umsatz von CSL basiert inzwischen zum Großteil auf den Plasma-Arzneimitteln. Dieser Sektor erweist sich als einträglich, da das Unternehmen für diese innovativen Medikamente hohe Preise verlangen kann. Zugleich existiert eine stark steigende Nachfrage, vor allem in den Industriestaaten mit oftmals überalterten und entsprechend für Erkrankungen anfälligen Gesellschaften.

Der Wachstumskurs lässt sich mit den Geschäftszahlen belegen: Der Jahresumsatz hat sich innerhalb weniger Jahre auf über acht Milliarden US-Dollar etwa verdoppelt. Ähnliches gilt für die Mitarbeiterzahl von nun 16.000. Aktionäre profitieren von dieser Entwicklung, die Aktiengesellschaft erhöht kontinuierlich die Dividenden.

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