Party vorbei?
Die US-Notenbank dreht langsam den Geldhahn zu. Mit weitreichenden Folgen für die Finanzmärkte. So dramatisch klangen die Schlagzeilen nach der FED-Sitzung am Donnerstag. Ich würde es als Normalisierung bezeichnen, wenn die auf 4,5 Billionen Dollar angewachsene Bilanz reduziert wird.
Keine Angst vor steigenden Zinsen
Party vorbei? Hohe Zinsen sind Gift für die Aktienmärkte. Davon sind wir weit entfernt. Ältere Leser können sich vielleicht noch an zehn Prozent für Schatzbriefe von Vater Staat erinnern? Das nenne ich hohe Zinsen.
Normalisierung der Zinskurve
Moderat steigende Zinsen können den Aktienmarkt beflügeln. Je steiler die Zinskurve (Differenz zwischen den langfristigen und den kurzfristigen Zinsen), desto besser für die Banken als Spiegelbild des Aktienmarktes. Gleichzeitig signalisiert eine normale Zinskurve eine florierende Wirtschaft.
Ein Leben ohne Quantitative Easing
Bei höheren Zinsen im langfristigen Bereich hätten die Banken einen Anreiz, die Kreditvergabe anzukurbeln, statt das frische Geld in den Bilanzen zur Risikovorsorge zu bunkern. Erst wenn das klassische Bankgeschäft wieder eine ordentliche Marge abwirft, gelangt das Geld massiv in den Wirtschaftskreislauf. Das war bisher der Hauptgrund, warum trotz der Politik des billigen Geldes nur ein paar Tropfen in der Wirtschaft und an der Börse angekommen sind. Ausgerechnet das Quantitative Easing verhindert eine ungebremste Geldflut.
Diese QE-Nebenwirkung wird in den öffentlichen Diskussionen gerne vernachlässigt. Seien Sie nicht überrascht, wenn es ein Leben an der Börse nach der Zinswende gibt. Der lange angekündigte Tag X steht vor der Tür. Das ist keine Überraschung – und das ist gut so.
Quelle: Auszug aus den Investment Ideen vom 24. September 2017.