American Water Works: größter privater Wasserversorger der USA
Das Unternehmen American Water Works mit Sitz in Camden, New Jersey, hebt sich in zweifacher Hinsicht von anderen privaten US-Wasserversorgern ab: Erstens ist es mit rund 14 Millionen Kunden in den USA Marktführer. Zweitens kann kein Konkurrent mit der breiten geografischen Aufstellung der Gesellschaft mithalten. Der Konzern versorgt Verbraucher in 46 Bundesstaaten mit Wasser und kümmert sich um das Abwasser. Die Verträge schließt er mit Kommunen, die in den USA die Hoheit über die Wasserversorgung haben.
Wasserinfrastruktur und Service
Mit seinen rund 6.800 Mitarbeitern stellt American Water Works die Wasserversorgung in den entsprechenden Gemeinden und Großstädten sicher. Der Dienstleister betreibt hierfür die gesamte Infrastruktur, die Bandbreite reicht von den Wasserwerken, über Kanäle und Rohre bis hin zu Klärwerken. Darüber hinaus erzielt der Konzern mit einem Reparatur- und Wartungsservice Umsätze. Eine wichtige Einnahmequelle ist der Notdienst, der rundum die Uhr zur Verfügung steht. Die Mitarbeiter beheben zum Beispiel die Schäden bei einem Rohrbruch. Diese Serviceleistungen beschränken sich nicht auf das Leitungswasser, sie umfassen weitere Netze wie Stromleitungen.
Intermezzo: RWE als deutscher Besitzer
Von 2003 bis 2008 war American Water Works eine Tochtergesellschaft des deutschen Energiekonzerns RWE. Für den Kauf gab das deutsche Unternehmen 4,6 Milliarden US-Dollar aus. Die Essener wollten damals zu einem Giganten im internationalen Geschäft mit Wasser aufsteigen. Sie verkalkulierten sich, deswegen verkauften sie sämtliche Firmen und Beteiligungen in diesem Bereich. Bei American Water Works erreichten sie das durch einen Börsengang, der 2008 erfolgte. Anschließend besaß RWE noch 49 % der Anteile, bis November 2009 veräußerte der Konzern schrittweise auch diese verbliebene Minderheitsbeteiligung. Heute dominieren institutionelle Anleger die Aktionärsstruktur der US-Aktiengesellschaft.
Wachsende Umsätze und steigende Dividenden
American Water Works passte im Laufe der Zeit nicht mehr in die Geschäftsstrategie von RWE, es handelt sich aber um ein beeindruckend profitables Unternehmen. Der Umsatz des Wasserversorgers wächst nachhaltig. Der Vorteil dieser Branche ist, dass sie von Konjunkturschwankungen weitgehend unabhängig ist. Auch in Wirtschaftskrisen wie der Banken- und Finanzkrise brauchen Menschen Trinkwasser. Die Aussichten stehen gut: So wollen immer mehr US-Politiker in das marode Netz der Wasserleitungen investieren, das könnte American Water Works zugutekommen.
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