Wirklich gut gemacht. Schade nur, dass es für die Betroffenen nicht ganz so lustig ist. Ich hatte letztes Jahr die Betaversion vor Bankern präsentiert. Inmitten der Finanzmarktkrise. Sie können sich vorstellen, dass der „normale“ Bankangestellte nicht gerade glücklich war über die Exzesse, wo er nicht direkt für verantwortlich war.

Man mag es angesichts der Hetzjagd auf Banken, Spekulanten und eigenverantwortlich handelnder Menschen kaum glauben – aber es gab Institute, die vernünftig mit den Risiken umgegangen sind. Leider wurden ausgerechnet die risikobewußt wirtschaftenden Banken dafür bestraft. Diejenigen, die in der Finanzmarktkrise bewiesen haben, dass sie nicht mit dem Geld der Kunden umgehen können, wurden durch Staatsgarantien, Zuwendungen („Rettungspakete“) und andere Streicheleinheiten belohnt. Eine beispiellose Wettbewerbsverzerrung, die wir Steuerzahler mit finanzieren müssen. Das Prinzip der Marktwirtschaft wird auf den Kopf gestellt, wenn Individuen bzw. Organisationen unverhältnismäßige Risiken eingehen können, ohne dafür belangt zu werden.

Man darf es sich nicht zu leicht machen, und mit dem Finger nur auf die „bösen Banker“ zeigen als scheinbar Alleinverantwortliche. Was ist mit den staatlichen Aufsichtsorganen? Was mit den Politikern, die in den Pleiteinstituten hohe Posten bekleideten? Was ist von einer Gesetzgebung zu halten, die einer egoistischen Selbstbedienungsmentalität Tür und Tor öffnet? Was von Anlegern, die von Gier (oder Unwissenheit?) getrieben bestimmte Risiken nicht wahr haben wollen und nur auf die Rendite schielen? Der Fall Kaupthing Bank läßt grüßen.

Ich möchte keinesfalls die Verantwortlichen in Schutz nehmen. Es sind schwerwiegende Fehler gemacht worden, aber es wäre zu einfach, die Schuld pauschal bei einer kleinen Gruppe zu suchen. Viel wichtiger ist die Frage, kann so etwas in Zukunft verhindert werden und wenn ja, auf welche Art und Weise? Ein wichtiger Schritt könnte die Anerkenntnis sein, dass jeder Akteur (ob Bankvorstand, Politiker oder Anleger) für die Konsequenzen seines Tuns persönlich in voller Höhe einstehen muss. Wer sich vorher Gedanken macht, was er verlieren kann, überlegt sich gut, welche Risiken er eingeht. Was für jeden erfahrenen Trader selbstverständlich ist, scheint im normalen Leben in Vergessenheit geraten zu sein.