Rohstoffe haussieren. Hat man sie, lacht das Anlegerherz. Braucht man sie, wird es teuer. Autofahrer bekommen die Rechnung beim obligatorischen Tankstellenbesuch präsentiert. Doch nicht nur Öl, Gold und Kupfer steigen. Wird Kleidung zur Luxusware?

Neben all der Synthetik ist Baumwolle der elementare Rohstoff in der Bekleidungsindustrie. Die Preise für Baumwolle haben sich in den letzten Monaten verdoppelt, seit 2009 sogar vervierfacht. Eine Herausforderung für die Textilbranche, wo es auf jeden Euro ankommt.

Für uns Konsumenten ist die Lage nicht so brisant. Bezogen auf den Ladenverkaufspreis ist der Anteil der Materialkosten relativ gering. Das gilt umso mehr für Markenware, wo wir für das bessere Gefühl einen saftigen Aufschlag akzeptieren.

Auf Basis der Durchschnittspreise 2010 für Baumwolle betrug der Kostenanteil bei einer Jeans rund 1,41 US-Dollar. Heute sind es rund 2,53 US-Dollar. Eine Verteuerung um 1,12 US-Dollar. Angesichts der Preise für Markenjeans eine überschaubarer Betrag. Bei einem T-Shirt sind es gut 0,45 US-Dollar, bei einer Bluse etwa 37 Cent (Quelle: California Cotton Ginners and Growers Association).

Kleidung bleibt erschwinglich, trotz der stark gestiegenen Preise für Baumwolle. Mehr Sorgen bereiten die Energiekosten. Aber auch andere Rohstoffe, die in viele Produkte des Alltags einfließen, tragen dazu bei, dass selbst der gut verdienende Angestellte den Gürtel enger schnallen muss. Nicht zu vergessen „Vater Staat“, der uns gerne zur Kasse bittet.

Als souveräner Anleger ist man dem Treiben nicht hilflos ausgeliefert. Investments in den Bereichen, die von den steigenden Preisen profitieren, schaffen einen Ausgleich zu den gestiegenen Lebenshaltungskosten. Wer überwiegend auf Bargeld, niedrige Zinspapiere oder Garantieprodukte setzt, riskiert überholt zu werden. Nur in einem deflationären Umfeld sind Bargeld und erstklassige Staatsanleihen Trumpf.