Visa: Global Player im Kreditkartengeschäft

Vor Mastercard Marktführer

Zwei Anbieter dominieren den weltweiten Markt an Kreditkarten: die beiden US-amerikanischen Gesellschaften Visa und Mastercard. Mit großem Abstand folgt American Express. Mittlerweile hat das im kalifornischen San Francisco ansässige Unternehmen Visa International Service Association mit einem jährlichen Umsatz von über elf Milliarden US-Dollar den größten Konkurrenten Mastercard klar auf den zweiten Platz verwiesen. Angesichts starker Wachstumsraten dürfte Visa diese Dominanz auch in den nächsten Jahren behalten.

Seit 1970 dick im Geschäft

In den USA benutzten schon vor einigen Jahrzehnten breite Bevölkerungskreise Kreditkarten, in Europa bildeten sie damals als Zahlungsmittel noch eine seltene Ausnahme. Das erklärt, dass mit Visa ein amerikanisches Unternehmen den Markt beherrscht.

Bereits 1970 gründete sich die Firma, die bis 1976 unter dem Namen National Bank Americard firmierte. Rund 250 Banken hatten sich bei der Entstehung zusammengeschlossen, um ein einheitliches Kreditkarten-System zu installieren. Heute fungiert Visa als eigenständige Aktiengesellschaft, gelistet im Index S&P 500, es handelt sich nicht mehr um ein Konsortium aus Banken. Doch das damalige Konzept liegt dem Geschäftsmodell weiterhin zugrunde: Visa stellt Kreditkarten zur Verfügung, welche Geldhäuser an ihre Kunden weitervermitteln.

Der zentrale Dienstleister gewährleistet so ein standardisiertes Zahlverfahren. Würden einzelne Banken eigene Kreditkarten ausgeben, müssten Händler und andere Akzeptanzstellen viele verschiedene Bezahlsysteme bereithalten. Das würden sie aus Kostengründen nicht machen, Kunden könnten mit solchen Karten fast nirgends zahlen. Deshalb finden sich nur so wenige Anbieter am Markt. Zu etablierten Anbietern wie Visa, mit deren Karten Besitzer weltweit in vielen Millionen Geschäften bezahlen können, gibt es kaum eine Alternative.

Breites Portfolio an Kreditkarten

Visa bietet nicht nur eine Kreditkarte, Kunden können sich zwischen verschiedenen Modellen entscheiden. Bei Guthabenkarten laden Besitzer zuvor Geld auf und können es anschließend einsetzen. Diese Karte eignet sich für alle, die aufgrund mangelnder Bonität keinen Kreditrahmen erhalten.

Bei Debitkarten von Visa geht der Zahlbetrag wenige Tage später vom Konto ab. Darüber hinaus können Verbraucher unterschiedliche, sogenannte echte Kreditkarten beantragen. Bei diesen erfolgt die Abbuchung der Transaktionen gesammelt ein Mal im Monat, bis dahin gewährt die Bank einen kostenlosen Kredit von bis zu dreißig Tagen.

Mit Visa Classic und mehreren Karten unter dem Logo Visa Premium können Interessierte zwischen Angeboten wählen, die im Leistungspaket differieren. Die Premium-Karten wie Visa Gold zeichnen sich unter anderem durch höhere Ausgabenlimits und besseren Prämienprogrammen aus.

Visa profitiert von attraktiven Gewinnmargen und geringen Risiken

Der Konzern notiert erst seit 2008 an der New Yorker Börse, seitdem hat er eine beeindruckende Performance hingelegt. Die Umsätze, die Gewinne, der Kurs und die Dividendenzahlungen stiegen stark. Das liegt an einem überzeugenden Geschäftsmodell: Visa vergibt an Banken und Händler nur Karten und Technik zur Zahlungsabwicklung. Dafür kassiert das Unternehmen bei jedem Umsatz Provisionen. Die Risiken von Zahlungsausfällen tragen allein die Banken. Das einzige unternehmerische Risiko von Visa besteht deshalb darin, dass die Umsätze sinken.

Trend zur Kartenzahlung hält an

Doch danach sieht es nicht aus. Die Zahlung mit Kreditkarten boomt, in Europa und in Asien wächst die Anzahl der Kreditkarten beispielsweise rasant. Das hängt zum einen mit einer generellen Entwicklung zum bargeldlosen Bezahlen zusammen. Zum anderen trägt der zunehmende E-Commerce einen Anteil bei, da die Kreditkarte in Onlineshops ein praktisches Zahlungsmittel darstellt.

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