Der Traum vom einfachen ETF-Geldanlegen
Langfristig geht es aufwärts mit Aktien, heißt es. Beim Blick auf einen breiten Marktindex wie den S&P 500 trifft das zu. Leider kann man das auf einzelne Aktien nicht übertragen. Insofern klingt die Idee verlockend, mit einem ETF auf den S&P500 (oder anderen Index) von dem Aufwärtstrend zu profitieren.
Durchschnittskost
Der Anleger muss sich nicht mehr um die Einzeltitelselektion Gedanken machen. Eine nicht zu unterschätzende Arbeitserleichterung. Dafür erwirbt er Durchschnittskost. Die Rendite wächst nicht in den Himmel. Im Gegenzug werden Aktientiefflieger abgeschwächt.
Beruhigungspille
Die Schwankung eines ETFs dürfte niedriger sein als eine Handvoll dynamischer Wachstumsaktien. Eine angenehme Eigenschaft, die nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass ETFs nicht immun gegen eine Baisse sind. Märkte (und ETFs) können sich halbieren. Bleibt der passive Anleger passiv? Ich bezweifle das.
Keiner ist immun gegen Panik
Auf dem Papier lassen sich Depothalbierungen mit dem populären „Kaufen & Halten Mantra“ einfach wegdiskutieren, aber mit echtem Geld dürften das nur wenige Anleger aushalten. ETFs sind maximal so gut wie der Anleger Nerven hat.
Sonnenschein-Börse
War eventuell der Wunsch nach minimalen Kursschwankungen auf dem Weg zum Kursgipfel ein entscheidendes ETF-Auswahlkriterium? Falls ja, dann ist das nachvollziehbar und menschlich. Leider ist diese Schönwettervorstellung die Achillesferse. Es wird große Schwankungen geben. Hausse und Baisse sind untrennbar miteinander verbunden. In Panik begehen wir die schlimmsten Anlagefehler.
Fazit: Es liegt an Ihnen
Die Idee, sich mit kostengünstigen Indexfonds am Produktivkapital der Welt zu beteiligen, ist eine Alternative zum aufwändigen Stock-Picking.
Passives Investieren endet dort, wo der einzelne Anleger an die Grenzen seiner nervlichen Belastbarkeit kommt. Seien Sie darauf vorbereitet.