Sagen ohne etwas zu sagen
Die Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China geht in die nächste Runde. Eine dankbare Erklärung, warum die Wall Street diese Woche den Rückwärtsgang eingelegt hat. Solche Nachrichten haben Unterhaltungswert, mehr nicht.
Wie wäre es damit: Der berühmte Sack Reis ist wieder umgekippt. Diese Erklärung gefällt mir! Der Unsinn ist offensichtlich und die Nachricht weniger anlegerschädlich – wer legt sein Geld schon im Takt umgekippter Reissäcke an?
Scheinbar wichtige Nachrichten wie „Handelskrieg“ oder der ewig warnende Chor der Experten lenken Anleger von klugen Aktienkäufen ab. Bedauerlich. In der Zeit der Informationsüberflutung und dem Kampf um Einschaltquoten ist es wichtiger denn je, das Rauschen zu ignorieren und den Kopf einzuschalten. Ein Beispiel.
Meckern kann jeder
Natürlich hätte ein Einbruch der US-Wirtschaft Folgen für die Aktienmärkte. Also was bedeutet die Nachricht „Eskalation im Handelskonflikt“ für das Aktiendepot? Bleibt es beim hätte, könnte, wenn und aber? Seien Sie gewarnt, Glaubensfragen sind eine Steilvorlage für Miss Börse, einem das Geld abzunehmen! Was halten Sie davon:
Zwischen den Zeilen
Nützliche Informationen sind der positive LEI-Indikator für die US-Wirtschaft, der hohe US-Beschäftigungsgrad, die niedrigen Zinsen und der daraus resultierende multi-milliardenschwere Anlagenotstand. Es sind gute Nachrichten, die empirisch überprüfbar sind. Liquidität und niedriges Zinsniveau sind das Schmiermittel für die Aktienmärkte. Was bedeutet der positive LEI-Indikator?
- Die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession in den nächsten sechs bis 12 Monaten ist sehr gering.
- Aktienmärkte antizipieren Rezessionen und fallen Monate vorher.
- Warten Sie nicht auf die offizielle Verkündigung seitens der Volkswirte. Das wäre viel zu spät und markiert vermutlich den Tiefpunkt am Aktienmarkt (also KAUFkurse).
- Solange der LEI für Amerika steigt, sind Marktrückgänge nicht gleich der Beginn einer Baisse, sondern übliches Börsenjojo.
Quelle: Auszug aus den Investment Ideen vom 9. September 2018