Crashgefasel

Anlass zur Sorge?

Kaum fallen die Märkte ein paar Tage, erschallen die Cassandra-Rufe. Gibt es einen Grund besorgt zu sein? Nicht wirklich. Was über tausend Punkte gestiegen ist, darf auch mal vierhundert Punkte fallen. Das Rauschen des Marktes sollte Investoren nicht beunruhigen.

DAX

Nie eitel Sonnenschein

Wenn man etwas Beunruhigendes finden möchte, um seine negative Markteinschätzung bestätigt zu wissen, findet man es auch. Genauso wird der Optimist seine positive Meinung begründen können.  Wir glauben objektiv zu sein, aber die liebe Psychologie macht uns einen Strich durch die Rechnung. Die Behavioral Finance ist ein unerschöpfliches Thema.

Zocken bis zum Ende

Setzen wir die dunkle Brille auf. Was könnte einen beunruhigen? Da wäre zum Beispiel das Spekulieren auf Kredit. Börsen brauchen Liquidität. Je mehr, desto besser. Mit Wertpapierkrediten wird es angekurbelt.

Turboeffekt

Spekulieren auf Kredit funktioniert, solange die Kurse steigen. Wehe, wenn die Märkte ins Rutschen kommen. Dann verlangen die Banken neue Sicherheiten. Reicht das geschrumpfte Depot oder eine andere Rücklage nicht aus, wird zwangsverkauft. Der Absturz der Aktien beschleunigt sich.

Börsenkredite

Warnsignal, kein Verkaufssignal

Ein extrem hohes Volumen an Wertpapierkrediten ist ein Warnsignal, aber kein alleiniger Grund für einen Markteinbruch. Dazu bedarf es weitere Faktoren und eines Katalysators. Das Kreditextrema ist erst hinterher gut zu erkennen. Vorher kann man es nur in Relation zur Vergangenheit beurteilen und seine Anlagestrategie defensiver gestalten.

Reckitt Benickser versus DAX

Abbildung oben: Kennen Sie Clearasil, Finish oder Calgon? Eine Reckitt Benickser verdient mit langweiligen Hygieneprodukten gutes Geld. Defensive Aktien sind zwar nicht immun gegen Marktturbulenzen, bieten aber einen gewissen Schutz.