Kann Aktienanlage Sünde sein?

Viele Aktienclubs vor dem Aus

Eine tolle Idee eroberte Deutschland: Zu Zeiten des Internet-Aktienbooms schossen die Investmentclubs wie Pilze aus dem Boden. Gemeinsam anlegen, voneinander lernen und Fehlentscheidungen vermeiden. Einige Clubs erreichten sogar vierstellige Mitgliederzahlen und begeisterten durch ein reges Clubleben. Dem regen Treiben droht das Aus.

Bürokratiemonster Staat

Die gesetzliche Regelungswut macht es den Aktienclubs schwer. Schon heute sind größere Clubs angegliedert an Finanzdienstleister oder firmieren als Vermögensverwalter. Zu den bekanntesten aus der Sturm & Drang Zeit dürfte der Stuttgarter Aktien-Club vielen Anlegern in Erinnerung geblieben sein. Aus der gemütlichen Runde sind zwei große Unternehmen entstanden.

Das Flaggschiff des ehemaligen Stuttgarter Aktien-Clubs

Brüssel verdirbt endgültig den Spaß

Neues Ungemach droht von den Eurokraten aus Brüssel. Eine Verschärfung der Gesetze im Finanzbereich, die eigentlich auf andere professionelle Marktteilnehmer abzielen, würde viele Investmentclubs hart treffen. Kleineren Clubs dürfte angesichts der damit verbundenen Kosten endgültig der Spaß vergehen. Sogar die Anwerbung neuer Mitglieder wird nahezu unmöglich, da es eine gewerbliche Tätigkeit darstellt. Ein Club, über den man nicht sprechen darf?

Deutschland – eine Industrienation ohne Aktienkultur

Nicht nur für Amerikaner und Engländer ist es unbegreiflich, dass eine führende Industrienation wie Deutschland dem Produktivkapital (im Sinne von Aktien) so „feindlich“ gegenüber steht. Falsche Anreize des Staates, fehlende ökonomische Bildung und gepflegte Vorurteile sind Gift für jede Aktienkultur. Umso bedauerlicher, dass das zarte Pflänzchen der Aktienclubs so mit Füßen getreten wird.

Bürokraten, habt ein Einsehen!

Es betrifft nicht nur die Aktienclubs in Deutschland. Wenn wir nicht den internationalen Anschluss an die Vermögensbildung verlieren wollen, müssen Aktien so selbstverständlich sein wie Sparbücher, Anleihen oder Immobilien. Qualitätsaktien gehören in jedes Depot, aber bitte nicht erst am Ende der Hausse.

Fielmann mit toller Kursentwicklung

Abbildung oben: Unternehmen sind keine Wohlfahrtseinrichtungen, aber sie schaffen Arbeitsplätze und dienen dem Broterwerb. Warum nicht auch als Anleger davon profitieren? Fielmann ist nur ein Beispiel von Top-Unternehmen, die die Aktionäre reich gemacht haben. Oder BASF

1 Kommentar
  1. Da der Staat nichts daran verdienen kann stört ihn das natürlich und muss Maßnahmen treffen die dem Volke Schadet…
    Wie immer halt..