Bisher gibt es nichts zu meckern
…einzig das Europa hinterherhinkt. Die Gretchenfrage für alle Investoren lautet:
Gelingt eine Befestigung des erreichten Kursniveaus (einschließlich kleiner Rücksetzer), oder lehrt der Markt uns in den nächsten Wochen/Monaten das Fürchten mit einem Test des Weihnachtstiefs?
Solange diese entscheidende Frage nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit geklärt ist, halten wir unser restliches Pulver trocken. Ein kleiner Rücksetzer wäre ideal, bevor wir die nächste Position kaufen. Bis dahin bleiben wir zur Hälfte in Cash und achten auf eine schlagkräftige Aktienmannschaft. Auswechslungen „schlapper Spieler“ sind erlaubt.
Mit dem baldigen Auslaufen der tonangebenden US-Berichtssaison dürften andere kursrelevante Faktoren in den Vordergrund rücken. Ich denke da an fünf Meilensteine:
1. Never fight the FED
Eine der wichtigsten Nachrichten für die Aktienmärkte war die Entscheidung der US-Notenbank, vorerst auf flotte Zinserhöhungen zu verzichten. Die Notenbank stützt die Wall Steet, auch wenn sie das offiziell nie zugeben würde. Der „Greenspan-Put is back“. Die FED-Feuerwehr steht bereit.
2. Wirtschaftsabschwächung
Es gab überzeugende Unternehmenszahlen aus dem Industriesektor. Das nährt die Hoffnung, dass eine Rezession nicht an die Tür klopft. Mit einer Verlangsamung des Wachstums kann die Wall Street gut leben, bei einer Rezession purzeln (vorher!) die Kurse.
3. The LEI don’t lie
Auf der anderen Seite mahnt der L.E.I. Indikator zur Achtsamkeit. Er ist erstmals seit Langem wieder negativ für die US-Wirtschaft. Das Risiko einer Rezession in den nächsten neun bis zwölf Monaten ist gestiegen. Das Szenario dürfte in den jetzigen Kursen nicht eingepreist sein.
4. Konstruktive Marktstruktur
Was macht der Markt? Indizes offenbaren nur die Fassade. Aussagekräftiger ist das Verhalten tausender Aktien dahinter. Mit Gesamtmarktindikatoren wie der Advance-/Decline-Line oder neue Jahreshochs zu Jahrestiefs läßt sich besser einschätzen, ob eine Marktbewegung nachhaltig ist. Kurzum:
- Ja, viele Strukturdaten belegen eine nachhaltige Aufwärtsbewegung (c.p.).
5. Abwärtstrend zu knacken
Die Kurserholung seit dem Weihnachts-Sell-Out darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Hauptmärkte in einem Abwärtstrend befinden. Es braucht Zeit, den „angerichteten Schaden“ zu heilen.
Quelle: Auszug aus den Investment Ideen vom 10. Februar 2019