Erwartungsdiskrepanz
Sehr geehrte Damen und Herren, wie erwartet sorgt die US-Berichtssaison für Bewegung. Unternehmen, die nicht die Erwartungen der institutionellen Kapitalsammelstellen übertreffen, werden abgestraft.
Überraschungsmoment
Je größer die Erwartungsdiskrepanz zwischen der Realität (Quartalszahlen) und den Wunschvorstellungen der Kapitalgeber, desto heftiger die Reaktion. „Gute Zahlen“ bedeuten nicht automatisch steigende Kurse, „schlechte Zahlen“ nicht automatisch fallende Kurse. Das klingt verrückt, aber erfahrene Börsianer wissen was ich meine. Ein Beispiel?
Leoni, ein Klassiker
Vor über sieben Jahren war Leoni ein Fall von Erwartungsdiskrepanz. Die Aktie wurde von den Experten zu Grabe getragen – und was machte die Aktie? Es war der Startpunkt für eine grandiose Rallye.
Vielleicht werden wir gerade bei dem Biotech-Gorilla Gilead oder der Diabetesperle Novo-Nordisk Zeuge eines harmloseren Falles von Erwartungsdiskrepanz.
Fakten und Kursreaktionen
In der letzten Strategieausgabe hatte ich Sie darauf vorbereitet: Fakten (= testierte Unternehmenszahlen) sind die Basis, aber erst mit der Kursreaktion darauf bekommen Anlagentscheidungen den letzten Schliff. Fließt Geld in die Aktien (Akkumulation) oder ziehen sich die Anleger zurück (Distribution)?
Quelle: Auszug aus den Investment Ideen vom 23. Juli 2017