Aktien können fallen, Märkte auch
Die Wall Street legte gestern Abend eine Schüppe drauf. Nach zwei Jahren ohne nennenswerte Korrektur kehren die Märkte zur Normalität zurück. Falls Ihnen der Kursverfall Angst eingejagt hat, kann ich das verstehen.
Auch ich ziehe steigende Kurse in meinen Wertpapierdepots vor. Aber so einfach ist es nicht. Wer würde sonst noch hart arbeiten, statt im Warmen zu sitzen und ein „bisschen“ zu traden oder den „coolen Investor“ heraushängen zu lassen?
Rechnen Sie dieses Jahr mit einer Korrektur von mindestens fünf bis zehn Prozent in Amerika. Das ist kein Beinbruch, aber einzelne Aktien dürften den doppelten bis dreifachen Prozentsatz korrigieren. Das wird diejenigen hart treffen, die den steigenden Kursen jahrelang zugesehen haben und sich erst jetzt an den Aktienmarkt trauen.
Quelle: Das Original stammt vom 21. Januar, einen Auszug hatte ich hier veröffentlicht.
Panik ist der Vorbote von Chancen
Heute werden wir in Europa höchstwahrscheinlich erste Panikverkäufe sehen. Stopps werden abgeräumt und für viele „unglückliche Verlustbegrenzungen“ sorgen. Deshalb fasse ich mich kurz, da ich abschließende Vorbereitungen für den heutigen Handelstag treffen möchte. Rebound-Trading könnte auf dem Speiseplan stehen.
Auf ein (hartes) Wort
- Falls Sie als Trader (Long) seit spätestens letzter Woche nicht auf einem riesigen Berg Cash sitzen oder als Investor ihr Aktiendepot keinem vorgezogenen Frühjahrsputz unterzogen haben, verfolgen Sie nicht die optimale Anlagestrategie.
- Falls Sie dem Markt oder anderen die Schuld an Verlusten im Depot geben, empfehle ich einen Blick in den Spiegel. Das ist hart, aber hoffentlich heilsam. Dem Markt ist ihr Depot egal. Man kann sich alles schön reden, der Kontostand ist eindeutig.
- Falls Sie erst vor kurzem als Aktien-Abstinenzler ihre Liebe für steigende Wertpapiere entdeckt haben (Angst etwas zu verpassen?) und mit den typischen „Klarer-Kauf-Empfehlungen“ ins Minus gerasselt sind, bedauere ich das. Was ist schief gelaufen? Wird es nächstes Mal klappen? Feilen Sie am Investmentprozess ohne Rücksicht auf das Ego.
Was schreibt der da?
Vielleicht trifft das alles nicht auf Sie zu. Wunderbar! Dann läuft es bei Ihnen besser als bei mir. Nach über 30 Jahren Börsenhandel stellt mir die launische Diva immer noch Fallen. Entscheidend ist, nicht ständig die gleichen Fehler zu machen und Schieflagen zügig zu korrigieren. Dann reicht es trotz holpriger Phasen für ein finanziell gut ausgestattetes Leben.
Liebe Leser, ich schreibe diese Zeilen auf die Schnelle, ohne Häme und ohne Schadenfreude. Die Börse ruft. Lassen wir uns von der Diva nicht mehr als nötig an der Nase herumführen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!