Crash, Crash, Crash

Kein vernünftiger Mensch käme auf die Idee, eine Wettervorhersage auf Jahressicht ernst zu nehmen. An der Börse anscheinend schon.

Ich kann es nicht mehr hören! Kaum zucken die Aktienmärkte ein wenig, sprießen die Angstmacher wie Pilze aus dem Boden. Schlechte Nachrichten verkaufen sich gut. Immer.

Ohren und Augen zuhalten

Liebe Anleger, lassen sie sich davon nicht ins Bockshorn jagen. Ich kenne keinen angekündigten Crash, außer man warnt ständig. Jeder bekommt dann irgendwann Recht. Hören sie nicht auf das belanglose Prognoserauschen.

Und wer zahlt die Zeche?

Bestimmt nicht der Crashguru. Sehr wahrscheinlich die gläubigen Anleger in Form von entgangenen Gewinnen, weil man sich hat abhalten lassen von erstklassigen Aktienengagements. Zwei Beispiele gefällig, die kein geheimer Aktientipp sind, sondern einfach erstklassige Unternehmen, die die Anleger seit Jahren beglücken?

Canadian National Railway - der Börsenzug rollt

Abbildung 1: Canadian National Railway. Der Börsenzug rollt. 1000 Prozent mit einer Eisenbahnlinie?

Nike - Die sportliche Variante für Börsengewinne

Abbildung 2: Nike – Die sportliche Variante für Börsengewinne.

Nobelpreisträger warnen

Okay, das sind Menschen mit außergewöhnlichem Intellekt und Fähigkeiten. Hinhören und bewerten Sie deren Aussagen im Hinblick auf die eigene Anlagestrategie, aber denken Sie daran, auch Nobelpreisträger kennen die Zukunft nicht. Märkte scheren sich wenig um menschliche Vorstellungen.

Der Markt ist der Experte

Zumindest wenn man Geld verdienen will. Ich kann aus eigener Erfahrung nur dringend empfehlen, sehr genau darauf zu achten, was der Markt tatsächlich macht. „Hellsehen“ schadet nur.

Vorsicht Ego-Falle

Ich ziehe es vor, im Einklang mit dem Markt zu handeln. Liege ich falsch, werde ich finanziell darauf hingewiesen und korrigiere meine Positionierung. Das kann schmerzhaft für das eigene Ego sein. Da hat man nach langer Vorarbeit ein tolles Investment ausgegraben und was macht der Markt? Er pulverisiert es! Also, Reißleine ziehen oder in die Ego-Falle tappen (Letzteres ist nicht zu empfehlen. Es kann sehr teuer werden).

Selbst ist der Anleger

Verfolgen Sie ihre eigene Anlagestrategie. Wenn nötig, holen Sie sich Rat hinzu. Bitte von jemandem, der beweisen kann, dass er seit Jahren mit Aktien systematisch Geld verdient. Seien Sie kritisch. Ein Banklogo, tolle Website, Anzug oder Rolex sind kein Gütesiegel. Der inflationäre Begriff „Experte“ sicher auch nicht.

Ohne Fleiß, kein Preis

Falls man sich nicht intensiv einarbeiten möchte in die Kunst der Vermögensanlage, könnte die beste Anlageempfehlung lauten, lieber Lotto zu spielen, das Geld einer wohltätigen Organisation zu spenden oder es angenehm zu verleben.

PS: Marktschwankungen von zwanzig Prozent (bei einzelnen Aktien noch mehr) sind hart, aber kommen vor. Börsennormalität eben. Ein echter Crash müsste darüber hinausgehen. Ohne Vorankündigung.